17. November 2022 - Nach der Länderspielpause geht es für die BG Göttingen mit einem Auswärtsspiel in der easyCredit Basketball Bundesliga weiter. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors gastiert am Sonntag, 20. November, ab 15 Uhr zum Niedersachsen-Derby bei den EWE Baskets Oldenburg (EWE Arena, live bei MagentaSport). Dort treffen die Veilchen gleich auf zwei ehemalige BG-Akteure: Bennet Hundt geht in seine zweite Spielzeit bei den Nordwestdeutschen – ganz neu und noch ohne Einsatz für die Baskets ist Rihards Lomasz, der in der Saison 2020/21 großen Anteil daran hatte, dass die Göttinger sich zum Ende der Spielzeit aus dem Kampf um den Ligaverbleib verabschiedeten. Der Lette wurde vom neuen Oldenburger Headcoach Pedro Calles kurz vor der FIBA-Unterbrechung nachverpflichtet und reiste dann direkt zur Nationalmannschaft. So gibt Lomazs am Sonntag voraussichtlich sein Debüt im gelben Trikot. „Lomasz bringt natürlich viel Erfahrung auf europäischer Ebene und Kreativität mit“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „Aber in erster Linie ist Oldenburg ein defensiv-orientiertes Team, das sehr physisch verteidigt, sowohl im Halbfeld als auch über den gesamten Court.“
Die Oldenburger haben sich nach einer enttäuschenden Saison im Sommer runderneuert. Aus Hamburg wechselte der Spanier Calles zu den Huntestädtern, sein Assistent wurde der langjährige Erstliga-Profi Bryce Taylor (Bonn, Berlin, Quakenbrück, München, Hamburg). Aus der Vorsaison blieben nur T.J. Holyfield, Alen Pjanic und Hundt sowie Center-Talent Norris Agbakoko. Ob es zum Duell zwischen BG-Guard Peter Hemschemeier und seinem Bruder Fritz kommen wird, ist nicht sicher. Der 23-jährige Fritz Hemschemeier studiert in Oldenburg und geht in der Regionalliga für die Baskets Juniors/TSG Westerstede auf Korbjagd, ergänzt ab und zu aber auch die Rotation im Oldenburger Erstliga-Kader. „Unsere Eltern und Großeltern werden am Sonntag live vor Ort sein und beiden Teams die Daumen drücken“, sagt BG-Spieler Peter Hemschemeier.
Calles setzte bei der Kaderzusammenstellung auf easyCredit BBL-erfahrene Akteure. Aus Hamburg nahm er Guard Max DiLeo mit; die Aufbauposition besetzte er mit DeWayne Russell, der schon zwei Spielzeiten in Crailsheim absolviert hat (2018 bis 2020). Der kanadische Center Owen Klassen wechselte aus Braunschweig etwas weiter nach Norden; Kenny Ogbe verließ Bamberg nach zwei Saisons, um seine Karriere in Oldenburg fortzusetzen. US-Forward Tanner Leissner war in der durch die Pandemie verkürzten Spielzeit 2019/20 für die MHP RIESEN Ludwigsburg aktiv (20 Spiele). Nur MaCio Teague und Trey Drechsel haben noch keine Deutschland-Erfahrung.
In Calles‘ ausgeglichenen Kader steht nur Russell länger als 30 Minuten pro Spiel auf dem Parkett (rund 32). Leissner folgt dem US-Guard mit rund 27 Minuten; DiLeo kommt auf rund 26. Drechsel (25) und Teague (21) komplettieren das Quintett mit den längsten Einsatzzeiten. In der Offensive tragen Russell (19,2 Punkte pro Spiel) und Drechsel (15,8) die Hauptlast – Russell ist zudem auch beste Vorlagengeber seiner Mannschaft (6,7 Assists pro Spiel). In Lomasz ist eine sehr gute Option hinzugekommen. Mit dem Letten haben die Baskets nun sieben ausländische Spieler im Kader – einer von ihnen wird am Sonntag also pausieren müssen.
Die schwerste Aufgabe kommt auf die Veilchen unter den Körben zu. Die Oldenburger sind das beste Offensiv-Rebound-Team der Liga (16,2 pro Spiel), während die Göttinger in dieser Kategorie das Schlusslicht sind (8,2). Das führt dazu, dass kein anderes Erstliga-Team mehr Würfe im Spiel nimmt, als die Baskets (71). Von Calles trainierte Mannschaften sind zudem für ihre intensive Verteidigung bekannt – nach Würzburg holt Oldenburg die zweitmeisten Steals in der Liga (8,5 pro Partie). Allerdings begehen die Nordwestdeutschen dabei auch die meisten Fouls (27,0). „Wir müssen mental und physisch bereit für den defensiven Druck sein“, sagt Foucart. „Wir haben in der Pause an einigen Dingen gearbeitet, die wir nun im Spiel zeigen müssen. Es ist wichtig, dass wir mit Selbstvertrauen agieren.“