Duell mit dem nächsten Spitzenteam: BG reist nach Ludwigsburg

In Ludwigsburg treffen die Veilchen auf ihren ehemaligen Teamkollegen Jeff Roberson. Bild: Heiko Becker

8. Dezember 2022 - Beim nächsten Gegner der BG Göttingen in der easyCredit Basketball Bundesliga gibt es weiterhin eine Konstante: Im Sommer verändert sich der Kader der MHP RIESEN Ludwigsburg auf vielen Positionen. Neu ist, dass das erste Mal seit 2013 nicht John Patrick als Headcoach an der Seitenlinie steht. Die Frage, ob der Umbruch mit Josh King als sein Nachfolger sich negativ auf den sportlichen Erfolg auswirken würde, ist nach neun Partien noch nicht zu beantworten, doch die Saisonanfangsphase lief für die Schwaben bisher überraschend gut. In der easyCredit BBL steht das King-Team mit sechs Siegen und zwei Niederlagen auf dem vierten Platz; im MagentaSport BBL Pokal zogen die RIESEN ins TOP FOUR ein und in der Basketball Champions League führen sie ihre Vorrundengruppe an. Die Favoritenrolle ist am Samstag, 10. Dezember, wenn BG-Headcoach Roel Moors mit seiner Mannschaft in der MHP Arena zu Gast ist, anhand dieser Zahlen leicht zu klären (18 Uhr, live bei MagentaSport). „Ludwigsburg raubt seinen Gegnern mit aggressiver, druckvoller Verteidigung den Nerv, sodass sie ihr organisiertes Spiel irgendwann aufgeben“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Nach neun Jahren in Ludwigsburg suchte sich Ex-BG-Trainer Patrick (von 2006 bis 2011 in Göttingen) eine neue Herausforderung und verließ den Klub freiwillig Richtung Japan. Sein Nachfolger King war von 2018 bis 2021 Patricks Assistenztrainer und empfahl sich bei den RIESEN für den Headcoach-Posten beim tschechischen Erstligisten USK Prag, das der US-Amerikaner in der vergangenen Saison in die Playoffs führte. In Kings Kader stehen weiterhin die beiden Söhne von Patrick, Johannes und Jacob, die das Basketballspielen in Göttingen lernten. Aus der Vorsaison geblieben sind zudem Jonathan Bähre und Yorman Polas Bartolo – alle anderen Akteure sind neu. Bähre ist ein guter Bekannter von BG-Center Rayshaun Hammonds; die beiden haben im vergangenen Sommer zusammen in den USA trainiert. „Wenn wir mal ein paar Tage frei haben, werden wir uns sicherlich gegenseitig besuchen“, sagt Hammonds.

In der Saisonvorbereitung trennten sich die Ludwigsburger bereits wieder von drei neuen Spielern – Billy Garrett Jr., Ronnie Harrell Jr. und Markell Johnson verließen den Klub noch vor dem ersten Pflichtspiel. Umso mehr eingeschlagen hat dafür der frisch vom College verpflichtete Prentiss Hubb. Der US-Guard, der vier Jahre für die University of Notre Dame auf Korbjagd ging, steht im Schnitt pro Spiel fast 33 Minuten auf dem Parkett, in denen er 18,8 Punkte erzielt, 40 Prozent seiner Dreier-Versuche verwandelt und sieben Assists gibt. Sein Landsmann Jhonathan Dunn kommt durchschnittlich auf 14,9 Punkte pro Partie (39 Prozent Dreier-Trefferquote). Ebenfalls eine zweistellige Punkteausbeute weisen US-Guard Isaiah Whitehead (11,0) und US-Forward Justin Johnson (10,4) auf, der zudem 6,5 Rebounds holt.

„Wir müssen sie als Team stoppen, aber auch unsere individuelle Verteidigung muss gut sein. Nicht nur gegen die drei Guards, sondern gegen alle Spieler“, so Foucart. „Sie werden uns nicht so spielen lassen, wie wir es wollen, darum müssen wir physisch dagegenhalten“, ergänzt Hammonds. Ein Wiedersehen gibt es für die Göttinger mit Jeff Roberson, der sich durch starke Leistungen im Veilchen-Trikot für das Engagement bei den finanzstärkeren Ludwigsburgern empfahl. Der US-Forward erfüllt seine Rolle gewohnt solide und steht rund 20 Minuten pro Spiel auf dem Parkett (7,5 Punkte/3,5 Rebounds).

Der Erfolg der RIESEN zu Saisonbeginn lässt sich leicht in Zahlen belegen. Im Schnitt erzielt die King-Truppe 91,8 Punkte pro Partie – so viel wie kein anderes Team in der easyCredit BBL. Zudem verwandeln sie die zweitmeisten Dreier (11,4 pro Spiel, hinter der BG mit 11,9), treffen die zweitmeisten Freiwürfe (18,6) und leisten sich die wenigsten Ballverluste (10,8). „Wenn wir sie mehr als 90 Punkte erzielen lassen, wird es schwer gegen sie zu gewinnen“, sagt Foucart. „Wir müssen geduldig bleiben, dürfen nicht hektisch werden und müssen genauso aggressiv spielen wie sie.“

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