27. April 2023 - Die BG Göttingen hat sich die Teilnahme an den easyCredit BBL-Playoffs gesichert. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors gewann am Donnerstagabend bei den Würzburg Baskets 92:74 (52:44) und holte sich den 18. Saisonsieg. Drei Spieltage vor Saisonende können die Göttinger nun nicht mehr aus den Playoff-Rängen rutschen. Für die BG ist es die erste Teilnahme an der Meisterrunde seit 2011. Vor 2.519 Zuschauern in der Würzburger tectake ARENA war es zu Beginn das erwartet umkämpfte Duell mit leichten Vorteilen für die Hausherren. Danach kamen die Gäste aus Südniedersachsen besser ins Spiel und gingen mit einem Vorsprung in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel bauten die Göttinger ihre Führung aus und hielten auch einem kurzen Zwischenspurt der Unterfranken stand. Beste BG-Akteure waren Till Pape mit 19 Punkten und Mark Smith mit einem Double-Double (19 Punkte/12 Rebounds). Für Würzburg traf Stanley Whittaker am häufigsten (23 Zähler).
Die Veilchen, bei denen Rob Edwards, Peter Hemschemeier (beide Rücken) und Max Besselink (krank) fehlten, holten sich die erste Führung in der 4. Minute durch Pape, der für die ersten sechs Göttinger Punkte sorgte (6:5). Die Partie blieb zunächst ausgeglichen, die Führung wechselte hin und her. Nach Rayshaun Hammonds Zählern zum 10:7 ließen die Würzburger angeführt von Whittaker und Cameron Hunt einen 0:7-Lauf zum 10:14 folgen (7.). Die BG-Offensive geriet nun ein wenig ins Stocken, sodass die Gastgeber in Front blieben (15:20/9.). Aber die Moors-Truppe blieb dran: Harald Frey verkürzte per Dreier auf 20:24; Smith setzte den Schlusspunkt mit der Sirene zum 22:26.
Auch im zweiten Abschnitt bewegten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Nach einem unsportlichen Foul von Chris Welp an Mathis Mönninghoff verwandelte dieser drei Freiwürfe sicher zum 27:28 – Javon Bess legte per Dreier zum 30:28 nach und brachte sein Team wieder in Front (12.). Zwar glich O’Showen Williams noch zum 30:30 aus, doch Punkte von Smith und Mönninghoff zwangen Baskets-Headcoach Sasa Filipovski zu seiner ersten Auszeit (35:30/14.). Im Anschluss lief es wieder besser für die Gastgeber, die die Partie zwei Minuten später erneut ausgeglichen hatten (37:37/16.). Allerdings schafften es die Göttinger, die Würzburger nicht in Führung gehen zu lassen. Durch einen 8:0-Lauf, den Pape mit einem Freiwurf nach technischem Foul von Filipovski abschloss, setzten sich die Veilchen etwas ab (48:40/19.). Nach vier Zählern in Folge von Frey und Smith wuchs die Führung auf elf Punkte an (52:41/20.). Durch Whittakers Dreier schrumpfte der Vorsprung zur Halbzeitpause wieder ein wenig (52:44).
Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Würzburger gleich auf 52:48 (22.). Pape erzielte die ersten BG-Zähler des Abschnitts und ließ einen Dreier zum 57:48 folgen. Den Hausherren gelang nicht mehr viel, sie wirkten deutlich müder als die Göttinger. So zog die Moors-Truppe auf 60:48 davon (24.). Nach einer weiteren Filipovski-Auszeit kämpften die Unterfranken und ließen einen 2:7-Lauf folgen, den Nicolas Carvacho zum 62:55 abschloss (27.). Aber die Gäste wurden nicht nervös und warteten auf ihre Chancen. Pape und Frey stellten den alten Abstand wieder her (67:55/28.). Die Würzburger ließen in diesem Viertel einige Punkte an der Freiwurflinie liegen, sodass die BG mit einer 72:59-Führung ins Schlussviertel ging.
Gleich zu Beginn des Viertels baute BG-Kapitän Harper Kamp, der am Tag zuvor noch mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen hatte und erst später nach Würzburg nachgereist war, den Vorsprung auf 15 Punkte aus (74:59/31.). Aber die Würzburger gaben sich noch nicht geschlagen und kämpften. Nach Hunts Dreier zum 76:68 nahm Moors eine Auszeit (35.). Zwar verschaffte Frey den Gästen mit seinem Dreier zum 79:68 wieder etwas Luft, aber Hunt konterte mit vier Zählern in Folge zum 79:72 (37.). Doch Frey antwortete eiskalt mit einem Dreier, der erst gegen das Brett prallte und dann durch Korb fiel zum 82:72 (38.). Der Widerstand der Gastgeber war nun gebrochen. Die Göttinger schlossen das Spiel mit einem 10:2-Lauf ab und gewannen am Ende souverän.
Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Natürlich bin sehr glücklich mit diesem Sieg und damit, dass wir jetzt die Playoffs erreicht haben. Ich bin auch sehr glücklich für meine Spieler, die sich in den letzten Monaten durch eine schwierige Situation und einen harten Spielplan gekämpft haben. Wir haben uns vor der Saison hohe Ziele gesetzt und wollten die Playoffs erreichen, was für einen Klub wie unseren nicht so einfach ist. Ich freue mich sehr für Jungs wie Harper Kamp und Mathis Mönninghoff, die schon sehr lange hier sind und so etwas noch nicht erlebt haben. Heute war mein Team bereit zu spielen und von Anfang an sehr konzentriert. Wir hatten jetzt für längere Zeit viele Schwierigkeiten im Angriff, weil wir zu statisch gespielt haben. Heute habe ich phasenweise wieder das Team gesehen, dass ich davor über sehr viele Wochen gesehen habe. Wir haben nicht immer die besten Entscheidungen getroffen, aber wir waren aggressiv, bereit den Ball zu bewegen und haben in der Verteidigung gekämpft.“
Sasa Filipovski (Headcoach Würzburg Baskets): „Göttingen hat heute viel besser gespielt als in ihren letzten beiden Spielen. Sie haben trotz ihrer vielen Spiele sehr viel Energie gebracht, davon bin ich beeindruckt. Sie waren heute in allen Elementen des Spiels besser als wir, deswegen konnten wir nur das erste Viertel gewinnen. Wir haben in der ersten Hälfte zu viele Punkte abgegeben, da hatten wir vor allem Probleme mit ihren Offensiv-Rebounds und haben zu viele zweite Chancen zugelassen. Vor der Pause hat Till Pape viele Punkte gemacht, in der zweiten Halbzeit kamen dann andere Spieler dazu, und sie haben uns ziemlich locker besiegt. Wir waren heute auch zu verkrampft. Ich würde mir wünschen, dass meine Spieler entspannter an die Sache herangehen, aber ich kann ihnen ja nicht sagen, dass wir nicht um die Playoffs kämpfen. Wir müssen jetzt unsere Wunden lecken und in den letzten beiden Spielen wieder unser Bestes geben.“
Würzburg Baskets – BG Göttingen 74:92 (44:52)
Die Viertel im Überblick: 26:22, 18:30, 15:20, 15:20
Zuschauer: 2.519
BG Göttingen: Hammonds (5 Punkte), Frey (16/3 Dreier), Crandall (13, 6 Assists), Boakye (n.e.), Smith (19/1, 12 Rebounds), Ani (n.e.), Wüllner (n.e.), Mönninghoff (6/1), Kamp (4), Pape (19/2), Bess (10/2), Giotis ().
Würzburg Baskets: Griffin (2 Punkte), Coffey (n.e.), Böhmer, Williams (6), Whittaker (23/1 Dreier, 3 Assists), Ndi (n.e.), Hunt (18/2), Carvacho (7), Hoffmann (8/1), Welp (4), Stanic (6, 8 Rebounds).