Tabellenführer aus Bonn ist eine Nummer zu groß für die Veilchen

Mark Smith und die Veilchen waren gegen den Spitzenreiter aus Bonn chancenlos. Bild: Swen Pförtner

2. Mai 2023 - Die BG Göttingen hat das dritte Top-Team in der easyCredit Basketball Bundesliga nicht bezwungen. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors verlor am Dienstagabend gegen die Telekom Baskets Bonn 60:95 (33:53). Das Spiel wurde präsentiert von der ZUFALL logistics group: nachhaltige Logistik für eine enkeltaugliche Zukunft. Vor 2.461 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena hielten die Hausherren aus Südniedersachsen nur im ersten Abschnitt mit dem easyCredit BBL-Spitzenreiter mit. In den folgenden Vierteln stellten die Rheinländer ihre Verteidigung um und ließen die Göttinger offensiv nicht in einen Fluss kommen. In der Verteidigung konnten die Veilchen nicht dagegenhalten, sodass sie sich deutlich geschlagen geben mussten. Bester BG-Werfer war Till Pape mit elf Punkten. Für Bonn trafen TJ Shorts und Tyson Ward am häufigsten (je 17 Zähler).

Die Veilchen, die auf Peter Hemschemeier (Rücken) und Max Besselink (siebter Ausländer) verzichten mussten, lieferten sich mit dem easyCredit BBL-Tabellenführer zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Rayshaun Hammonds brachte die Hausherren 9:4 in Front, die Bonner antworteten mit einem 0:6-Lauf zum 9:10 (4.). Harald Frey holte die Führung postwendend von der Drei-Punkte-Linie zurück (12:10), aber die Gäste ließen erneut einen kleinen Lauf zum 12:15 folgen (5.). Mathis Mönninghoff besorgte den Ausgleich, doch die Göttinger ließen dann zu viele Chancen liegen. Zwar brachte Frey sein Team erneut in Front, aber zum Viertelende hatten die Baskets die Nase knapp vorn (20:23).

Im zweiten Abschnitt zeigte der Spitzenreiter, warum er nicht nur die beste Offensive, sondern auch die beste Defensive der Liga hat. Die BG musste sich jetzt jeden Wurf hart erarbeiten und hatte Probleme im Angriff. Bis Mitte des Viertels gestattete das Team von Baskets-Headcoach Tuomas Iisalo den Veilchen nur drei Zähler, während es auf 23:34 davonzog (14.). Die Göttinger kämpften und erarbeiteten sich immer wieder zweite Chancen (insgesamt zwölf Offensiv-Rebounds in der ersten Halbzeit), nutzten diese aber zu selten. Mark Smith verkürzte von der Freiwurflinie auf 29:40, doch Bonn spielte weiter mit viel Energie und baute seinen Vorsprung aus (29:47/18.). Die Gastgeber schöpften nach einem kleinen Lauf zum 33:47 etwas Hoffnung, aber diese machten die Baskets schnell zunichte (33:53).

Auch nach dem Seitenwechsel bekamen die Göttinger kaum Zugriff auf das Spiel. Die Gäste aus dem Rheinland ließen den Ball laufen und zogen immer weiter davon. Nach einem 0:7-Lauf zum 38:65 nahm Moors schnell eine Auszeit (24.). Danach zeigten die Veilchen eine Reaktion. Pape und Geno Crandall ließen den Rückstand auf 43:65 schrumpfen (24.). Fast drei Minuten gestatteten die Gastgeber der Iisalo-Truppe nun keine Punkte, nutzten ihre Chancen allerdings auch nicht, sodass sich die BG nicht noch weiter heranarbeiten konnte. Collin Malcom beendete die Korbflaute mit Punkten für Bonn zum 43:67 (27.). Beide Teams spielten nun wieder auf Augenhöhe, sodass die Göttinger mit einem 47:71-Rückstand in den Schlussabschnitt gingen.

Die Veilchen versuchten noch einmal zu kämpfen und verkürzten durch fünf Punkte in Folge auf 52:73 (32.). Dann musste Hammonds nach seinem fünften Foul auf der Bank Platz nehmen, Harper Kamp hatte sich zuvor schon eine Blessur am Rücken zugezogen und stand auch nicht mehr zur Verfügung. In dieser Phase bauten die Baskets ihren Vorsprung wieder aus (53:81/34.). Bei den Göttinger schwanden im elften Spiel innerhalb von gut einem Monat nun sichtlich die Kräfte. Pape und Smith trafen noch einmal zum 58:88, doch der Champions-League-Halbfinalist agierte zu souverän und gewann verdient.

Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Es gab heute eigentlich kein Spiel. Bonn hat so gespielt, wie sie es schon die ganze Saison machen, mit einer unglaublichen Pace. Ich bin überzeugt, dass wir besser dagegenhalten können, aber dann muss man bei 100 Prozent sein, und das waren wir heute nicht. Das erste Viertel war noch okay, auch nicht super. Danach gehen dann unsere Trefferquoten nach unten. Wir haben mit vier von acht Dreiern angefangen, danach einer von 20. Aber das ist keine Überraschung. Mein Team hat in den vergangenen Wochen unglaublich viel gegeben. Die wichtigen Spiele, die wir gewinnen mussten, haben wir gewonnen, dafür zolle ich meinen Spielern viel Respekt. Zwei Tage nach dem vergangenen Spiel waren wir nicht bereit. Einerseits ist das enttäuschend, andererseits mussten wir dieses Spiel nicht gewinnen. Unser Fokus liegt jetzt schon auf Sonntag.“

Tuomas Iisalo (Headcoach Telekom Baskets Bonn): „Wir hatten eine sehr solide Leistung in unserer Verteidigung nach dem ersten Viertel. Wir haben zu Beginn ein paar einfache Fehler gemacht. Aber das geht auch auf die BG Göttingen, denn sie sind eine sehr offensivstarke Mannschaft, die den Ball sehr gut bewegt, sodass wir in einigen Situationen zu langsam waren. Wenn man sich die weiteren Viertel anschaut: Sie hatten 13 Punkte, 14 Punkte und 13 Punkte. Wir haben gut adjustiert – der Trainerstab aber besonders die Spieler. Wir haben dann fast alles weggenommen. Das einzige Problem waren dann noch die Offensiv-Rebounds. Im Großen und Ganzen war das eine starke Leistung von uns. Wir konnten die Belastung auch ausgeglichen halten, weil wir am Donnerstag schon wieder in Bamberg spielen. Wir müssen noch ein Spiel gewinnen, um den ersten Platz zu sichern.“

BG Göttingen – Telekom Baskets Bonn 60:95 (33:53)
Die Viertel im Überblick: 20:23, 13:30, 14:18, 13:24
Zuschauer: 2.461
BG Göttingen: Hammonds (9 Punkte), Edwards (4/1 Dreier), Frey (10/1), Crandall (5), Boakye, Smith (8/1, 4 Assists), Ani, Mönninghoff (5/1), Kamp (2), Pape (11/1, 7 Rebounds), Bess (6), Giotis.
Telekom Baskets Bonn: Shorts II (17 Punkte/2 Dreier, 8 Assists), Ward (17/2), Falkenstein (3/1), Kessens (2, 8 Rebounds), Herrera (5/1), Tadda (5/1), Malcolm (15/2), Hawkins (11/1), Kratzer (10), Williams (4), Delany (6).

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