20. Oktober 2023 - Spannung pur garantiert die BG Göttingen bisher. Drei enge Partien – zweimal sogar mit zweifacher Verlängerung – hat die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart gespielt und zwei davon für sich entschieden. Knappe Duelle haben sich die Südniedersachsen auch schon mit ihrem kommenden Gegner, den NINERS Chemnitz, geliefert. Von sechs Erstliga-Spielen gingen drei mit vier oder weniger Punkten Unterschied aus, eins davon auch erst nach Verlängerung. Ob es am kommenden Sonntag, 22. Oktober, wenn die Göttinger ab 15:30 Uhr in der Messe Chemnitz (live bei Dyn) zu Gast sind, wieder so spannend wird, lässt sich aber nicht prognostizieren. „Im Chemnitzer Kader gibt es eine gute Mischung aus verschiedenen Spieler-Profilen“, sagt BG-Assistenztrainer Kenneth Desloovere. „Sie haben nicht nur ein oder zwei Schlüsselspieler, sondern sechs Akteure, auf die sie sich in der Offensive verlassen können. So kommen sie relativ leicht zu Punkten.“
Die Chemnitzer sind gut in die Saison gestartet und mussten sich bisher nur dem deutschen Meister ratiopharm ulm geschlagen geben. Im BBL Pokal zog das Team von NINERS-Headcoach Rodrigo Pastore ins Viertelfinale ein und gewann ebenso wie die Veilchen am Mittwoch sein Auftaktspiel im FIBA Europe Cup. Zu Hause bezwangen die NINERS KB Peja aus dem Kosovo nach holprigem ersten Viertel am Ende deutlich 98:72. Pastore setzte sieben seiner acht ausländischen Akteure ein; der nachverpflichtete Kenianer Tylor Ongwae war noch nicht dabei. Am Sonntag dürfen nur sechs dieser Spieler ohne deutschen Pass auflaufen.
Im Spiel gegen Peja erhielten Aher Uguak, Jeff Garrett, Wesley van Beck, DeAndre Lansdowne, Kaza Kajami-Keane und Brendan Bailey die meiste Einsatzzeit. Auch der Kanadier Elijah Ifejeh, der im Chemnitzer Erstligakader steht, aber hauptsächlich für deren Regionalliga-Mannschaft eingeplant ist, durfte rund 17 Minuten auf europäischem Parkett ran. Die meisten Chemnitzer Punkte gegen die Kosovaren erzielte US-Guard van Beck (22) gefolgt von seinem Landsmann Lansdowne (20). Topscorer der NINERS in der nationalen Liga ist der deutsche Center Kevin Yebo (18,3 Punkte), der gegen Peja nach Angaben seines Klubs erkältungsbedingt allerdings nicht dabei war. Ebenfalls nicht zum Einsatz kam Ex-Veilchen Dominic Lockhart, der seine Knieverletzung noch nicht überstanden hat.
Dreh- und Angelpunkt im NINERS-Spiel ist der kanadische Aufbauspieler Kajami-Keane, der nicht nur punkten kann (17,0 pro Spiel), sondern auch seine Mitspieler in Szene setzt (6,3 Assists pro Spiel). „Ihre Guards übernehmen die Initiative und kreieren für die großen Spieler, die sich auf sie verlassen können“, so Desloovere. „Außerdem schaltet Chemnitz gut von Verteidigung auf Angriff um, will schnell nach vorne spielen und schnell punkten.“ Auf den großen Positionen stellen Yebo und der kanadische Forward Uguak den Gegner vor manche Probleme; die meisten Rebounds holt allerdings der im Sommer verpflichtete US-Forward Garrett (7,7 pro Spiel).
Gegen die schnellen Chemnitzer wird der Schlüssel für die BG erneut in der Defensive liegen. „Wir müssen schnell auf Verteidigung umschalten, aber auch etwas kontrollierter spielen“, sagt Desloovere. „Es kommt darauf an, eine gute Balance zwischen Aggressivität und Kontrolle zu finden. Wir haben uns in der Verteidigung schon gesteigert, müssen aber weiterhin an den kleinen Details arbeiten.“