30. Januar 2024 – Drei Auswärtsspiele innerhalb von sieben Tagen stellen die BG Göttingen vor eine logistische Herausforderung. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart brach bereits am Montagnachmittag mit dem Teambus nach Dortmund auf. Von da ging es am frühen Dienstagmorgen mit dem Flugzeug in die bulgarische Hauptstadt Sofia und mit dem Bus weiter nach Botevgrad. Dort treffen die Göttinger am Mittwoch, 31. Januar, ab 18 Uhr (MEZ) im FIBA Europe Cup auf Balkan Botevgrad (live bei YouTube). Am Donnerstagnachmittag fliegt die BG von Sofia nach Frankfurt und fährt von dort aus nach Ludwigsburg, wo am Samstag, 3. Februar, das easyCredit BBL-Spiel gegen die MHP Riesen Ludwigsburg ansteht (20 Uhr, MHPArena, live bei Dyn). Der Fokus liegt zunächst auf dem Europapokal-Duell mit dem bulgarischen Meister. „Botevgrad ist ein physisches Team, gegen das wir im Hinspiel zu statisch agiert haben“, sagt BG-Assistenztrainer Kenneth Desloovere. „Sie können sich nicht mehr fürs Viertelfinale qualifizieren. In ihrem letzten europäischen Heimspiel in dieser Saison wollen sie ihren Fans sicherlich eine gute Leistung zeigen.“
Bei den Bulgaren hat sich seit dem 76:70-Hinspielerfolg der Veilchen Mitte Dezember einiges getan. Ende des vergangenen Jahres übernahm der Serbe Nebojsa Knezevic den Cheftrainer-Posten von Petar Zlatanov. Auch ihren Kader veränderten die Osteuropäer: US-Guard Devin Harris, der im Hinspiel aufgrund von Visa-Probleme fehlte, wechselte nach Estland (Tartu). Der estnische Center Karl Johan Lips verließ Botevgrad in Richtung Italien und spielt jetzt für Chieti in der Serie B. Neu im Kader ist Supreme Hannah. Der US-Guard gab in der vergangenen Woche sein Europapokal-Debüt im Spiel gegen Porto und erzielte in rund 14 Minuten sechs Punkte. In der bulgarischen Liga hat er bereits zwei Partien absolviert (durchschnittlich 7,5 Punkte).
Bester Balkan-Punktesammler ist im FIBA Europe Cup der bulgarische Nationalspieler Dimitar Dimitrov (15,1). Ebenfalls zweistellig punkten sein Nationalmannschaftskamerad Yordan Minchev (13,5), der bulgarische Guard Martin Sotirov (11,3), US-Guard Michael Dixon (11,0), der im Hinspiel in Göttingen ebenso aufgrund von Visa-Problemen fehlte, und der dänische Center Jonas Zohore (10,3). Die besten Rebounder sind Minchev (8,0), Zohore (7,7) und Dimitrov (5,3). „Dimitrov ist ihr am besten ausgebildete Spieler“, sagt Desloovere. „Minchev ist sehr talentiert und Sotirov ein guter Werfer.“
Während die Bulgaren, die in der heimischen NBL mit elf Siegen und acht Niederlagen den fünften Tabellenplatz belegen, nicht mehr ins FIBA Europe Cup-Viertelfinale einziehen können, haben die Göttinger alles noch in eigener Hand. Momentan gibt es noch viele verschiedene Konstellationen – auch ein Dreier-Vergleich mit Surne Bilbao Basket und dem FC Porto ist möglich, wenn alle drei Teams auf vier Siege und zwei Niederlagen kommen. Gewinnt Bilbao am Mittwoch gegen Porto, sind sie sicher fürs Viertelfinale qualifiziert, weil dann kein Dreier-Vergleich mehr möglich ist. In diesem Fall würden die BG und die Portugiesen am letzten Spieltag den zweiten Platz unter sich ausmachen.