19. Oktober 2024 – Die BG Göttingen muss auf den ersten Liga-Sieg in der easyCredit Basketball Bundesliga-Saison 2024/25 weiter warten. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart verlor bei den MHP RIESEN Ludwigsburg am Ende deutlich 62:91 (33:49). Vor 3.748 Zuschauern in der Ludwigsburger MHPArena agierten die Gäste aus Südniedersachsen nur phasenweise mit den Hausherren auf Augenhöhe. Die starke RIESEN-Verteidigung unterband das Zusammenspiel der Veilchen, deren Offensive dann ins Stocken geriet. Nach dem Seitenwechsel kämpften sich die Norddeutschen noch einmal heran, ohne Jarred Godfrey (technisches und unsportliches Foul im zweiten Viertel) ging ihnen am Ende aber die Kraft aus. Bester BG-Werfer war Jimmy Boeheim mit 18 Punkten. Für Ludwigsburg traf Yorman Polas Bartolo am häufigsten (19 Zähler). Das komplette Spiel und die Highlights gibt es hier auf Abruf bei Dyn.
Die Veilchen gerieten schnell 0:6 in Rückstand, weil Ludwigsburg zweimal von außen traf. Doch die Südniedersachsen fingen sich und glichen zum 6:6 aus (3.). Beide Teams bewegten sich im Anschluss vor allem defensiv auf Augenhöhe – Zach Ensminger traf von außen zum 9:9 (6.). Danach setzten sich die Gastgeber etwas ab, doch Boeheim brachte seine Mannschaft durch vier Punkte in Folge wieder auf 13:15 heran (10.). Zum Viertelende vergrößerten die RIESEN den Abstand erneut (13:19).
Im zweiten Abschnitt taten sich die Göttinger gegen die starke Ludwigsburger Verteidigung schwer, kämpften aber. Marijn Ververs verkürzte durch einen Dreier auf 19:24, doch Justin Simon konterte zum 19:27 (13.). Nach einer Foucart-Auszeit lief es wieder etwas besser, sodass Godfrey, der in dieser Szene sein technisches Foul verhängt bekam, und Tra Holder die BG durch je einen Dreier auf 29:25 heranbrachten (15.). Nun war es RIESEN-Headcoach John Patrick, der sein Team zur Auszeit bat. Danach spielten die Ludwigsburger wieder mit mehr Intensität, ließen zwei Minuten keine gegnerischen Punkte zu und zogen auf 25:39 davon – Godfrey erhielt in dieser Phase sein unsportliches Foul und durfte nicht mehr mitwirken (17.). Die Göttinger mühten sich, aber die Gastgeber ließen sie nicht verschnaufen. So wuchs der Rückstand bis zur Halbzeitpause auf 33:49 an.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie geprägt von der Defensive. Die war bei den Veilchen nun deutlich besser, sodass die Ludwigsburger bis Mitte des Abschnitts erst vier Punkte erzielt hatten. Doch auch die Göttinger kamen in der Offensive in keinen Rhythmus. Der Ex-Ludwigsburger Deion Hammond schloss in der 26. Minute ein Drei-Punkte-Spiel zum 41:54 ab, und Collin Welp legte zum 43:54 nach (27.). Die BG witterte nun ihre Chance: Tra Holders Drei-Punkte-Spiel sorgte für das 50:58 (30.). Aber Unaufmerksamkeiten bestraften die RIESEN sofort und bauten ihren Vorsprung vor dem Schlussabschnitt wieder auf 50:63 aus.
Gleich zum Start ins letzte Viertel war die Ludwigsburger Intensität wieder auf dem gewohnt hohen Level, sodass der BG bis zur 34. Minute nur zwei Punkte von der Freiwurflinie gelangen (52:75). Kostja Mushidi, Demajeo Wiggins und Holder hielten dann noch einmal kurz dagegen (58:78/36.), aber ein 0:8-Lauf der Hausherren zum 58:86 raubte die letzte Energie. Bis zum Ende des dritten Viertels hatten die Göttinger sehr gut auf den Ball aufgepasst (nur sechs Turnover), im letzten Abschnitt ließen Konzentration und Kraft aber nach, sodass Ludwigsburg allein im vierten Viertel auf sieben Steals kam und die BG zu acht weiteren Ballverlusten zwang. Das Offensiv-Rebound-Verhältnis gestalteten die Gäste ausgeglichen (13:13) – auch die Anzahl an Würfen aus dem Feld war im Gleichgewicht (64:63). Die schlechten Trefferquoten verhinderten, dass die Veilchen die Partie enger gestalten konnten.
Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „Das war ein verdienter Sieg von Ludwigsburg. Wir wurden heute 40 Minuten dominiert – physisch und mental. Das ist natürlich enttäuschend, nachdem wir letzte Woche ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht haben und die Physis da war. Heute war das nicht so gegen ein Team, von dem wir wissen, dass es sehr, sehr physisch ist und guten Basketball spielt. Wir haben in der Transition und im Eins-gegen-eins viele Sachen nicht gut gemacht. Wir hatten ein Momentum, als wir am Ende des dritten Viertels, auf acht Punkte herangekommen waren. Dann machen wir zwei, drei Fehler, die auf der anderen Seite acht Punkte für Ludwigsburg bedeuten, und das Spiel war im Prinzip entschieden.“
John Patrick (Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg): „Ich glaube, dass wir heute mental viel stärker als am letzten Wochenende waren. Dahingehend möchte ich Göttingen auch zum Pokalsieg und zum Weiterkommen gratulieren. Die Woche im Kosovo hat uns viel geholfen. Das war eine schwierige Atmosphäre. Wir haben heute, nicht absichtlich, ein paar Ellenbogen abbekommen und haben den Kampf erwidert. Es war ein relativ enges Spiel im dritten Viertel. Dann haben wir weiter gepresst, Steals gehabt und vor allem 22 Assists gegeben. Hunter Maldonado und Justin Simon haben einen guten Job als Point Guards gemacht, als Ezra Mañjon mit Foultrouble etwas raus war. Zudem hatten wir mit Brandon Tischler und Jonas Wohlfarth-Bottermann viele Akzente von der Bank. Es freut mich, dass Julis Baumer auch seine Würfe getroffen und sehr gute Defensive gespielt hat.“
MHP RIESEN Ludwigsburg – BG Göttingen 91:62 (49:33)
Die Viertel im Überblick: 19:13, 30:20, 14:17, 28:12
Zuschauer: 3.748
BG Göttingen: Boeheim (18 Punkte, 8 Rebounds), Ensminger (3/1 Dreier), Wiggins (6, 8 Rebounds), Hammond (6/1), Godfrey (3/1), Ververs (5/1, 3 Assists), Holder (12/1), Schultz (n.e.), Jünemann, Möller (n.e.), Mushidi (4), Welp (5/1).
MHP RIESEN Ludwigsburg: Scott (7 Punkte/1 Dreier), Ja. Patrick (13/3), Simon (16/3), Maldonado (10, 8 Rebounds), Pacher III, Polas Bartolo (19/3), Manjon (10, 7 Assists), Wohlfarth-Bottermann (6), Pleta, Tischler, Grady (5), Baumer (5/1).