Kämpfende Göttinger werden nicht belohnt

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Ian Hummer (links mit Toarlyn Fitzpatrick) und die BG Göttingen haben trotz sehenswerter Aktionen keinen Sieg gegen Tübingen errungen. Bild: Christian Reinhard

Die BG Göttingen hat trotz Leistungssteigerung gegenüber dem vergangenen Wochenende einen wichtigen Sieg verpasst. Gegen die WALTER Tigers Tübingen verlor die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers am Samstagabend 65:80 (31:34). Der Spieltag wurde präsentiert von der Sartorius AG. Nach einem guten ersten Viertel erarbeiteten sich die Gäste aus Tübingen vor 3.447 Zuschauern immer wieder größere Vorsprünge, die der Beko Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen aber auch immer wieder egalisierte. Mehrmals sah es so aus, als ob die aufopferungsvoll kämpfenden Veilchen das Spiel drehen könnten, doch die qualitativ besser besetzten Tübinger hatten immer die passende Antwort. Ab der 33. Minute gaben die Gäste die Führung nicht mehr her und gewannen am Ende verdient. Bester Veilchen-Werfer war Harper Kamp mit 15 Punkten. Für Tübingen traf Vladimir Mihailovic am häufigsten (21 Zähler).

Die Veilchen starteten mit viel Energie und guter Verteidigung in die Partie. Weil Ian Hummer Nerven an der Freiwurflinie zeigte, gingen die Gäste aus Süddeutschland 1:4 in Führung (2.). Doch die Defensiv-Leistung der Veilchen zeichnete sich aus, so dass Robert Kulawick und Hummer den Spielstand zum 5:4 drehten. Die Göttinger hatten nun Pech mit ihren Würfen, hielten das Spiel aber dennoch eng. Dominik Spohr gab den Startschuss für einen Dreierregen (fünf Distanztreffer in Folge auf beiden Seiten), den der deutsche Forward mit seinem Treffer zum 14:13 abschloss (7.). Beide Teams kämpften verbissen, die Gastgeber aus der Leinestadt hatten zum Viertelende leichte Vorteile (19:16).

Im zweiten Abschnitt kamen die Tigers immer besser in die Partie. Vor allem Toarlyn Fitzpatrick bereitete den Veilchen Probleme. Der US-Amerikaner erzielte in rund drei Minuten sieben Punkte und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Tübinger 21:27 in Führung gingen (14.). Nach Zählern von Mathis Mönninghoff zum 23:27 hatten die Göttinger mehrfach die Möglichkeit wieder näher heranzukommen, vergaben diese aber. Im Gegenzug baute Jared Jordan den Tigers-Vorsprung auf 23:29 aus (16.). Auch eine Auszeit von Roijakkers brachte keine Besserung, weil bei der BG auch freie Würfe nicht mehr ihr Ziel fanden (23:32/17.). Vor der Pause fingen sich die Hausherren aber wieder. Veilchen-Kapitän David Godbold traf zum Jubel der mehrheitlich in lila gekleideten Fans mit der Sirene einen Dreier zum 31:34-Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel brachte Khalid El-Amin sein Team durch einen Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie auf 34:36 heran. Kurz darauf legte der Veteran nach und versenkte den nächsten Wurf von außen zum 39:40 (23.). Mönninghoff brachte die Veilchen erstmals seit der 12. Minute wieder in Führung, aber die Tiger zeigten sich weiter bissig. Nachdem die Schiedsrichter ein unsportliches Foul von Kamp an William Buford gepfiffen hatten, brachte dieser die Tübinger 43:51 in Front (27.). Der Einsatz bei den BG-Profis stimmte weiterhin, so dass sie sich auf 47:51 herankämpften und Tigers-Headcoach Tyron McCoy zu einer Auszeit zwangen (28.). Der Abstand blieb bis zum Viertelende derselbe, die Göttinger lagen 53:57 zurück.

Ins Schlussviertel starteten die Veilchen mit einem 5:0-Lauf von El-Amin zum 58:57. Roijakkers gönnte seinem Aufbauspieler danach eine Pause, die Tübingen nutzte, um wieder auf 58:62 davonzuziehen. Jordan setzte noch einen Dreier zum 58:65 drauf, so dass Roijakkers eine Auszeit nehmen musste (35.). Kamp verkürzte darauf zum 60:65, aber die Veilchen schafften es nicht, das Spiel noch einmal zu drehen. Am Ende fiel die Niederlage sogar deutlicher aus, als es dem Spielverlauf, der bis zu 35. Minute eng war, gerecht wurde.

Stimmen zum Spiel:

Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen): „Tübingen hat verdient gewonnen. Wir haben gekämpft und alles gegeben. In kurzen Phasen hat man dann aber den Klassenunterschied zwischen uns und Tübingen gesehen. Unsere Amerikaner haben es schwer in dieser Liga. Das ist eine Frage des Preises. Für ihren Preis sind es gute Spieler. Sie geben alles. Man kann ihnen keinen Vorwurf machen. Ob es reicht, um in dieser Liga zu bleiben, ist fraglich.“

Tyron McCoy (Headcoach WALTER Tigers Tübingen): „Ich bin sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben. Das Ergebnis zeigt nicht, wie schwer das Spiel war. Es war genauso schwer, wie wir es erwartet haben. Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir haben besser gereboundet und qualitativ besser gespielt. Ich bin sehr froh darüber.“

BG Göttingen – WALTER Tigers Tübingen 65:80 (31:34)

Die Viertel im Überblick: 19:16, 12:18, 22:23, 12:23

Zuschauer: 3.447 (ausverkauft)

BG Göttingen: Kulawick (2 Punkte), Everett, Spohr (8/2 Dreier), Onwuegbuzie, Schwarz, Godbold (6/2), Mönninghoff (14/2), Kamp (15, 8 Rebounds), Hummer (7), Boakye (n.e.), Boykin, El-Amin (13/3, 6 Assists).

WALTER Tigers Tübingen: Agva, Nadjfeji, Albus (2 Punkte), Jordan (9/2 Dreier, 8 Assists), Radosavljevic (11, 12 Rebounds), Mihailovic (21/4), Green (3), Sanders (6), Fitzpatrick (14/1), Buford (14).

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