7. Dezember 2024 – Die BG Göttingen hat den Einzug ins TOP FOUR um den BBL Pokal verpasst. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart verlor im Viertelfinale gegen die Skyliners Frankfurt 67:78 (36:37). Vor 3.190 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena zeigten beide Mannschaften ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Führung 14-mal hin- und herwechselte. Die hessischen Gäste unterbanden durch ihre gute Verteidigung den Göttinger Spielfluss, sodass die Hausherren nur auf neun Assists kamen und nur 4 von 22 Dreier-Versuchen trafen. Das konnten auch 19 von 23 getroffene Freiwürfe nicht ausgleichen. Im letzten Abschnitt setzten sich die Skyliners dann entscheidend ab und gewannen verdient. Bester BG-Werfer war Tra Holder mit 18 Punkten. Für Frankfurt traf Trey Calvin am häufigsten (23 Zähler). Das komplette Spiel und die Highlights gibt es auf Abruf hier bei Dyn.
Die Veilchen, bei denen Lennart Schultz aufgrund eines Infekts nicht mitwirken konnte, hatten Schwierigkeiten Calvin zu stoppen. Der US-Guard erzielte die ersten acht Frankfurter Punkte, aber die Göttinger hielten offensiv dagegen (6:8/3.). Beide Teams spielten auf Augenhöhe – Jimmy Boeheim glich zum 9:9 aus (6.). Im Anschluss erarbeiteten sich die Gastgeber Vorteile, zwangen die Hessen zu Ballverlusten und setzten sich etwas ab (16:11/8.). Die Foucart-Truppe verpasste es dann, ihren Vorsprung weiter auszubauen. Im Gegenzug konterten die Gäste mit einem 0:6-Lauf zum 16:17 (10.). Den Schlusspunkt setzte aber Zach Ensminger zum 18:17.
Im zweiten Abschnitt blieb es ein enges Spiel. Booker Coplin brachte die Frankfurter wieder in Front; Collin Welp und Demajeo Wiggins antworteten zum 22:20 (13.). Danach hatten die Gäste ihre Chancen, die sie aber nicht nutzten. Holder baute dann den BG-Vorsprung von der Freiwurflinie auf 24:21 aus (15.). Die Göttinger hatten Frankfurts Topscorer Malik Parsons bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut im Griff – seine ersten Zähler erzielte der US-Guard in der 17. Minute zum 27:26. Aber auch ohne seine Punkte schaffte es das Team von Skyliners-Headcoach Denis Wucherer, an den Veilchen dranzubleiben. David Muenkat glich per Dreier zum 31:31 aus und legte ein Drei-Punkte-Spiel (Korberfolg plus Freiwurf) zum 33:34 nach (20.). Zwar antwortete Holder von außen zum 36:34, doch Calvin sorgte dafür, dass die BG mit einem knappen 36:37-Rückstand in die Halbzeitpause ging.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht. Nachdem die Skyliners zunächst in Front blieben, wechselte die Führung in der 23. Minute auf die Göttinger Seite (42:41). Doch die Gäste fanden dann Lücken in der BG-Verteidigung, die sie ausnutzten, um sich etwas abzusetzen (44:49/24.). Zudem stockte die Veilchen-Offensive: Fast vier Minuten bleib die Foucart-Truppe ohne Korberfolg. Kostja Mushidi erlöste die Göttinger Fans durch seine erste Punkte und traf von außen zum 47:51 (28.). Ensminger legte zum 49:51 nach, doch die Frankfurter waren in der Offensive nun besser, sodass die BG mit einem 49:56-Rückstand ins Schussviertel ging.
Im letzten Abschnitt taten sich die Hausherren im Angriff weiterhin schwer. So bauten die Hessen ihren Vorsprung durch einen Dreier von Garai Zeeb auf 51:62 aus (33.). Nach einer Foucart-Auszeit lief es in der Defensive wieder besser, doch offensiv fand sein Team keine guten Lösungen. Zwar verkürzte Wiggins auf 54:62, doch dann leisteten sich die Göttinger Unaufmerksamkeiten, die Calvin ausnutzte, um die Gäste 54:66 in Front zu bringen (54:66/37.). Welp gab den Veilchen-Fans durch fünf Punkte in Folge zum 59:68 noch einmal Hoffnung, die aber durch Booker Coplins Dreier zum 59:71 wieder zunichte gemacht wurde (38.). Die Gastgeber schafften es nicht mehr, die Partie zu drehen.
Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „Es ist natürlich eine große Enttäuschung für mich, für das Team, für den Staff und den ganzen Klub. Auf der einen Seite hat Frankfurt gut verteidigt und unseren Rhythmus weggenommen. Auf der anderen Seite haben wir viel zu passiv gespielt. Wir hatten keine Aggressivität in der Transition, haben die Lücken nicht attackiert und haben keine Missmatches gefunden. Wir sind kein Team, das im Eins-gegen-eins stark ist. Dazu kommen keine gute Ballbewegung, wenig Assists und eine schlechte Dreiertrefferquote. Wir haben alles in unseren eigenen Händen, wenn wir verstehen, dass wir Basketball spielen können, dass wir aggressiv sein müssen. Wir haben das gegen Würzburg und Bamberg gezeigt. Ich hoffe, dass wir daraus wieder lernen für das nächste Spiel.“
Denis Wucherer (Headcoach Skyliners Frankfurt): „Ich bin sehr froh, dass wir uns heute für das TOP FOUR qualifiziert haben gegen eine Mannschaft, die jetzt durch Tra Holder und Kostja Mushidi ein anderes Gesicht hat als zu Beginn der Saison. Der Schlüssel zum Sieg war, dass wir es in der zweiten Halbzeit geschafft haben, die Ballverluste zu reduzieren. Wir haben wieder mit acht Ballverlusten angefangen, dadurch war es ein sehr ausgeglichenes Spiel. Göttingen kam zu einfachen Punkten und hat Rhythmus gefunden. In der zweiten Hälfte waren es dann nur zwei Turnover. Dazu kamen gute Impulse von Patrick Heckmann mit wichtigen Dreiern, Malik Parsons, der gezeigt hat, dass er verteidigen kann, Garai Zeeb, der das Spiel kontrolliert hat, ohne zu überdrehen, und Trey Calvin, der viele Würfe getroffen hat. Alles in allem war es ein schöner Abend und jetzt freuen wir uns auf das nächste Spiel.“
BG Göttingen – Skyliners Frankfurt 67:78 (36:37)
Die Viertel im Überblick: 18:17, 18:20, 13:19, 18:22
Zuschauer: 3.190
BG Göttingen: Boeheim (10 Punkte), Ensminger (10, 3), Wiggins (3), Hammond (4), Ververs, Holder (18/2 Dreier), Haase (n.e.), Nguyen (n.e.), Jünemann, Möller (n.e.), Mushidi (5/1), Welp (17/1, 7 Rebounds).
Skyliners Frankfurt: Parsons (9 Punkte/1 Dreier, 4 Assists), Calvin (23/5, 4 Assists), Zeeb (5/1), Coplin (8/2, 10 Rebounds), Lanmüller, Philipps, Brenneke (7), Heckmann (10/2), Tubutis (10), Hepa, Muenkat (6/1).