2. Februar 2024 – Nach vier wettbewerbsübergreifend Siegen in Folge geht die BG Göttingen mit Selbstvertrauen in die nächsten Aufgaben. Allerdings wartet auf die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart am kommenden Wochenende eine große Herausforderung. Die Göttinger sind am Samstag, 3. Februar, zu Gast beim Tabellensiebten MHP RIESEN Ludwigsburg (20 Uhr, MHPArena, live bei Dyn). „Ludwigsburg spielt mit sehr viel Intensität und ist sehr gut in der Transition“, sagt BG-Assistenztrainer Kenneth Desloovere. „Sie sind ein sehr ausgeglichenes Team, das sich gut anpassen kann. Wir haben uns in den vergangenen Spielen stabilisiert. Dieses Duell gegen eine so starke Mannschaft wird ein guter Test, um zu sehen, wo wir stehen.“ Für die Südniedersachsen ging es nach dem FIBA Europe Cup-Spiel beim bulgarischen Vertreter Balkan Botevgrad am Donnerstag mit dem Flugzeug von Sofia nach Frankfurt und von dort direkt weiter nach Ludwigsburg.
Wie stark der Champions-League-Teilnehmer aus Baden-Württemberg ist, ist den Veilchen aus dem Hinspiel im Gedächtnis geblieben. Ende November wurde die BG nach gutem Start im zweiten Viertel überrollt und erholte sich von diesem Rückschlag nicht mehr. Vor allem bei den Rebounds (28:39) war die Foucart-Truppe deutlich unterlegen. Außerdem zwang das Team von RIESEN-Headcoach Josh King die Gastgeber zu schlechten Würfen. „Nach unserem guten ersten Viertel hat Ludwigsburg sich immens gesteigert und so gespielt, wie sie eigentlich spielen wollen“, sagt Desloovere. „Wir haben die Kontrolle verloren. Und gegen eine Mannschaft, die so gut in Transition ist, geht es dann schnell.“
Im Vergleich zum Hinspiel hat sich der Ludwigsburger Kader verändert. US-Forward Elijah Childs, der in Göttingen mit 23 Punkten Topscorer war, wechselte zu Liga-Konkurrent MLP Academics Heidelberg. Neu im Kader ist US-Center Michael Hughes II, der vom litauischen FIBA-Europe-Cup-Teilnehmer Jonava CBet kam und am vergangenen Wochenende bei der 85:91-Niederlage gegen Oldenburg sein easyCredit BBL-Debüt gab (zwei Punkte). Obwohl Childs abgegeben wurde, haben die Schwaben immer noch sieben ausländische Akteure im Team, von denen in der easyCredit BBL einer aussetzen muss. Allerdings muss King am Samstag keine Wahl treffen, da Ex-Veilchen Jeff Roberson nach seinem disqualifizierenden Foul im Spiel gegen Vechta noch gesperrt ist. Auch im Hinspiel gegen die BG fehlte ein Ludwigsburger Spieler aufgrund einer Sperre – Yorman Bolas Bartolo war zuvor im Spiel gegen Berlin disqualifiziert worden. A prospros Sperre: BG-Center Karlis Silins darf am Samstag – wie schon bei den FIBA Europe Cup-Spielen – wieder mitwirken.
Die Ludwigsburger zogen nach der Niederlage in Oldenburg am vergangenen Wochenende auch beim deutsch-deutschen Duell in der Champions League bei den Telekom Baskets Bonn den Kürzeren (75:80). Vier RIESEN-Akteure punkteten zweistellig: Desure Buie, Polas Batolo, Eddy Edigin (je 13) und Jonathan Bähre (12). In der easy Credit BBL erzielte US-Guard Jayvon Graves im Schnitt pro Spiel die meisten Punkte (15,4) gefolgt von seinen Landsmännern Buie (12,9), Silas Melson (11,6) und Jaren Lewis (10,4). Die meisten Rebounds holen die beiden deutschen Big Men Edigin (5,8) und Jonathan Bähre (4,9). Beste Vorlagengeber sind Buie (5,7 Assists pro Spiel) und Graves (3,9). „Ihre Guards sind sehr wichtig und ergänzen sich gut“, so Desloovere. „Dazu haben sie physische Bigs und Polas Bartolo, der aufräumt und Druck macht.“
Das King-Team gehört zu den besten Rebound-Mannschaften der Liga (38,1) und erarbeitet sich pro Spiel 13,2 Offensiv-Rebounds. Im Hinspiel gegen die Göttinger blieben die Süddeutschen deutlich unter diesem Schnitt (neun Offensiv-Rebounds). Den Veilchen wurde auch zum Verhängnis, dass sie die RIESEN-Schnellangriffe nicht gestoppt bekamen. 23 leichte Punkte erzielten Graves und Co. wenn sie schnell von Verteidigung auf Angriff umschalteten. „Wir müssen auf die Intensität vorbereitet sein“, sagt Desloovere. „Wichtig ist, dass wir uns von der Reise nach Bulgarien gut erholt haben, weil es ein Spiel auf einem hohen Energieniveau wird. Wenn wir es schaffen, den defensive Druck standzuhalten, wird sich das auch auf unsere Defensive auswirken.“