26. Dezember 2022 - Die BG Göttingen hat ihre Siegesserie ausgebaut. Das Weihnachts-Derby bei den Basketball Löwen Braunschweig gewann die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors am Montagnachmittag 78:64 (41:32). Vor 3.471 Zuschauern in der Braunschweiger Volkswagen Halle lieferten sich beide Mannschaften ein rasantes Duell, in dem sich die Gäste aus Südniedersachsen Ende des ersten Viertels erstmals zweistellig absetzten. Die Hausherren ließen sich aber nicht abschütteln und kämpfen sich immer wieder an die Göttinger heran. Doch die Veilchen wurden nicht nervös, bauten ihren Vorsprung wieder aus und brachten diesen dann souverän über die Zeit. Bester BG-Werfer war Harald Frey mit 26 Punkten. Für Braunschweig traf Ex-Veilchen Benedikt Turudic am häufigsten (18 Zähler).
Die Veilchen, die auf ihren Kapitän Harper Kamp (Infekt) und Max Wüllner (Mittelohrentzündung) verzichten mussten, taten sich zu Beginn der Partie ebenso wie die Braunschweiger schwer in der Offensive. Javon Bess brachte die Gäste mit seinem zweiten Dreier in Folge 8:6 in Front (4.). Nach mehr als zweieinhalb punktelosen Minuten auf beiden Seiten, baute Mark Smith den Vorsprung der BG auf 13:8 aus (7.). Kurz darauf deutete sich an, dass die Göttingern Probleme auf den großen Positionen bekommen würden, als Rayshaun Hammonds sein zweites Foul kassierte (8.). Von außen lief es bei den Südniedersachsen aber gut – Mathis Mönninghoff, der bisher in dieser Saison glücklos von außen war, traf seinen ersten Dreier zum 18:10 (9.). Mit der Viertelsirene bediente Geno Crandall Till Pape, der das 23:12 herstellte.
Auch im zweiten Abschnitt hielten die Göttinger die Löwen auf Abstand, schafften es aber nicht, sich weiter abzusetzen. Das Reboundduell gestaltete die Moors-Truppe zwar ausgeglichen, hatte aber Probleme mit der Verteidigung unter den Körben. Der gerade wieder eingewechselte Hammonds beging gleich sein drittes Foul und wurde sofort wieder ausgewechselt. Turudic vollendete das Drei-Punkte-Spiel zum 28:22 (15.). Die Veilchen konnten sich jedoch auf ihre Treffsicherheit von außen verlassen. Zuerst sorgte Frey mit seinem Dreier zum 31:22 dafür, dass das Team von Löwen-Headcoach Jesus Ramirez nicht noch weiter herankam (16.). Wenig später erhöhte Mönninghoff auf 38:26. Vor der Halbzeitpause leistete sich die BG kleine Unaufmerksamkeiten, die Turudic zum 41:32-Halbzeitstand ausnutzte.
Gleich nach dem Seitenwechsel ging es mit den Foulproblemen weiter: Hammonds musste nach seinem vierten Foul direkt wieder auf die Bank. Brandon und Nicholas Tischler hielte die Gastgeber mit fünf Punkten in Folge auf Schlagdistanz (37:41/23.). Doch die Göttinger konnten sich auf Frey und Mönninghoff verlassen, die ihr Team wieder zweistellig davonziehen ließen (48:37/25.). Die Braunschweiger ließen sich davon aber nicht beeindrucken und kämpften weiter. Jilson Bango verkürzte auf 49:43, aber Crandall und Smith antworteten sofort zum 54:43 und zwangen Ramirez zu einer Auszeit (28.). Den Abschnitt beendeten die beiden Derby-Kontrahenten ausgeglichen, sodass die BG vor dem Schlussviertel 58:49 in Front lag.
Die Veilchen erwischten einen guten Start in den letzten Abschnitt, sodass Ramirez gleich die nächste Auszeit nahm (62:49/32.). Bei den Löwen ließ der Widerstand aber langsam nach. Sie leisteten sich Ballverluste und waren in der Verteidigung nicht mehr ganz so aggressiv. Das nutzten die Göttinger aus, um ihren Vorsprung bis zur 35. Minute auf 68:51 auszubauen. Doch abzuschreiben waren die Braunschweiger noch nicht. Braydon Hobbs und Gian Aydinoglu zwangen Moors mit ihren Dreiern zum 69:57 zu einer Auszeit (36.). Die Gäste rissen sich dann wieder zusammen – Bess‘ Dreier zum 76:61 brachte die BG endgültig auf die Siegerstraße.
Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Ich bin zufrieden mit dem Sieg, und die Stimmung in der Halle war recht gut, obwohl die Qualität des Spiels nicht so hoch war. Die Trefferquoten auf beiden Seiten waren nicht sonderlich gut. Was mich als Coach aber positiv stimmt, ist, dass wir mit 42-prozentiger Trefferquote ein Spiel gewinnen können. Wir haben einige Dinge offensiv gut gemacht und das Switchen gut attackiert. Außerdem hatten wir relativ wenige Ballverluste gegen eine Mannschaft, die stark anpresst. Defensiv waren wir bei den meisten Dingen konzentriert und haben die Bewegung abseits des Balles gut verteidigt.“
Jesus Ramirez (Headcoach Basketball Löwen Braunschweig): „Wir sind nicht gut in das Spiel gestartet, uns haben im ersten Viertel die Physis und richtige Intensität gefehlt. Das hat unserem restlichen Spiel wehgetan. Dennoch sind wir dann etwas besser geworden und hatten mehr Tempo im Spiel. Zudem haben wir mehr angepresst und mehr Spieler in die Offensive involviert. Defensiv hat Göttingen allerdings unser Switchen bestraft. Aber entscheidend ist, dass wir niemanden zu Hause besiegen können, wenn wir nur 64 Punkte machen. Natürlich ist dafür die Trefferquote ein Grund, aber für mich wiegen die Ballverluste schwerer und wie wir das Spiel gelesen haben. Wir konnten deshalb nicht mehr als 20 Minuten gute Würfe kreieren. Defensiv war das okay, aber offensiv haben wir nicht unseren Job gemacht. Das müssen wir für das nächste Spiel in Ulm verbessern.“
Basketball Löwen Braunschweig – BG Göttingen 64:78 (32:41)
Die Viertel im Überblick: 12:23, 20:18, 17:17, 15:20
Zuschauer: 3.471
BG Göttingen: Hammonds (6 Punkte), Frey (26/3 Dreier), Crandall (6, 5 Assists), Hemschemeier (n.e.), Smith (13/2, 6 Rebounds), Ani (n.e.), Mönninghoff (8/2), Pape (6), Bess (13/4, 6 Rebounds), Giotis, Besselink.
Basketball Löwen Braunschweig: Aydinoglu (3 Punkte/1 Dreier), N. Tischler (9/1, 6 Rebounds), van Slooten, Bango (13, 6 Rebounds), Fru, Göttsche (n.e.), B. Tischler (14), Sehnal (n.e.), Amaize (2, 6 Assists), Hobbs (5/1), Gebhardt (n.e.), Turudic (18/2).