30. Oktober 2023 - Die BG Göttingen hat den Favoriten nicht geärgert. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart verlor am Montagabend gegen ALBA BERLIN deutlich 77:114 (39:56). Die Partie wurde präsentiert von 1komma5 Grad – Ihr Partner in der Region Göttingen für Photovoltaikanlagen, Stromspeicher und Wallboxen. Vor 3.447 Zuschauern in der ausverkauften Göttinger Sparkassen-Arena hatten die Hausherren zunächst Probleme, mit dem Berliner Tempo mitzuhalten. Das wurde mit längerer Spieldauer etwas besser, sodass die Gäste ihren Vorsprung nicht weiter ausbauten. Zwei Viertel agierten den Göttinger auf Augenhöhe, hatten im letzten Abschnitt geplagt durch Foulprobleme aber nichts mehr entgegenzusetzen. Bester Veilchen-Werfer war Fedor Zugic mit 21 Punkten. Für Berlin traf Khalifa Koumadje am häufigsten (ebenfalls 21 Zähler).
Die Veilchen mussten neben Kapitän Harper Kamp (Knie) auch auf Center Philipp Hartwich verzichten, dem nach einem Sturz auf den Ellbogen im Spiel gege Chemnitz der Schleimbeutel entfernt werden musste. Die Gäste aus der Hauptstadt erwischten den besseren Start und gingen durch Matt Thomas 2:7 in Front (2.). Dann kamen die Göttinger besser mit der ALBA-Verteidigung zurecht und erarbeiteten sich gute Würfe. Umoja Gibson brachte die Veilchen auf 6:7 ran; kurz darauf besorgte Bodie Hume den Ausgleich von jenseits der 6,75-Meter-Marke (11:11/5.). Die Hausherren verpassten es, in Führung zu gehen – im Gegenzug gaben die Berliner wieder mehr Gas, schalteten schnell von Verteidigung auf Angriff um und zogen auf 14:24 davon (8.). Auch eine Foucart-Auszeit stoppte den ALBA-Lauf nicht. Die Göttinger wirkten nun verunsichert und agierten zu statisch. Der EuroLeague-Teilnehmer zeigte keine Gnade und baute seinen Vorsprung bis zum Viertelende auf 25 Punkte aus (14:39).
Im zweiten Abschnitt stemmten sich die Gastgeber dem übermächtigen Gegner entgegen und bewegten sich auf Augenhöhe. Zugic brachte die Veilchen durch vier Punkte in Folge auf 21:42 heran (13.). Die BG-Verteidigung funktionierte nun besser, sodass die Berliner nicht mehr zu so vielen Transition-Punkten kamen. Im Angriff ließen sie den Ball besser laufen und verkürzten durch drei Zugic-Freiwürfe auf 30:45 (17.). Aber die „Albatrosse“ ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und bauten ihren Vorsprung durch einen Dreier von Tim Schneider wieder aus (34:53/19.). Dann musste die Partie für ein paar Minuten unterbrochen werden, weil die Spieluhr nicht mehr zu starten war. Es wurden Ersatzuhren aufgestellt und angeschlossen, sodass weitergespielt werden konnte. Zugic stellte den 39:56-Pausenstand her.
Den Start in die zweite Hälfte verschliefen die Göttinger komplett. Matteo Spagnolo schloss einen 0:7-Lauf zum 39:63 ab und zwang Foucart zu einer schnellen Auszeit (23.). Aber auch danach lief es nicht viel besser für die Gastgeber. Zugic erlöste die BG-Fans erst nach mehr als drei Minuten mit den ersten Punkten des Abschnitts – per Dreier zum 42:65 (24.). Karlis Silins und Grant Anticevich bekamen dann kurz hintereinander ihr jeweils viertes Foul verhängt, sodass es auf den großen Positionen ganz dünn wurde. Der 2,00 Meter große Mathis Mönninghoff verteidigte den 2,21 Meter großen Koumadje – mehr oder weniger erfolgreich. Die Überlegenheit nutzten die Berliner aber nicht konsequent, während die Veilchen kämpften. So kamen die Göttinger auf 58:78 heran (28.). Sie agierten mit den Hauptstädtern nun weiter auf Augenhöhe und gingen mit einem 63:85-Rückstand ins Schlussviertel.
Im letzten Abschnitt spielte ALBA schnell, wenn es die Chance bekam und schaffte es, den Vorsprung wieder etwas auszubauen (67:92/33.). Doch die Göttinger ließen ihre Köpfe nicht hängen und kämpften weiter. Als dann kurz hintereinander Hume und Mönninghoff mit ihrem jeweils fünften Foul auf der Bank Platz nehmen mussten, hatten die Göttinger nichts mehr entgegenzusetzen. Grant Anticevich und Gibson trafen zum 75:99 – ALBA beendete die Partie mit einem 2:15-Lauf.
Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „Es ist für uns eine sehr einfache Analyse. Wir sind okay ins Spiel gestartet. Nachdem es 11:11 stand, sind wir überrannt worden. Wir haben offene Würfe nicht getroffen, sie haben mit viel Intensität in der Transition gespielt. Wenn man schon im ersten Viertel 17 Punkte aus Schnellangriffen kassiert, du mit 25 Punkten zurückliegst, ist es gegen ein Team wie ALBA sehr schwer zurückzukommen. Wir haben das ganze Spiel über gekämpft, uns hat aber ein bisschen von allem gefehlt: ein bisschen Schärfe, ein bisschen Energie, ein paar mehr gute Entscheidungen, ein bisschen höhere Trefferquote und so weiter. Das erste Viertel hat uns umgebracht.“
Israel Gonzalez (Headcoach ALBA BERLIN): „Alles hat mit einer guten Einstellung angefangen. Ich bin sehr froh darüber, wie wir das ganze Spiel gearbeitet haben. Das ist sehr wichtig für ein junges Team wie unseres, das wir aufbauen und das wachsen soll. Der erste Schritt ist immer, mit Intensität zu spielen. Und das machen wir, egal, ob wir verlieren oder gewinnen. Das ist sehr wichtig für die Zukunft.“
BG Göttingen – ALBA BERLIN 77:114 (39:56)
Die Viertel im Überblick: 14:39: 25:17, 24:29, 14:29
Zuschauer: 3.447 (ausverkauft)
BG Göttingen: Burns (9 Punkte/1 Dreier), Ensminger, Gibson (15, 6 Assists), Rich (6/1), Hemschemeier, Anticevich (9/1), Hume (6/1, 6 Rebounds), Wüllner, Mönninghoff (3/1), Zugic (21/5), Silins (8/1, 6 Rebounds).
ALBA BERLIN: Procida (20 Punkte/2 Dreier), Spagnolo (7), Delow (12/2), Mattisseck (4), Schneider (11/2), Thomas (10/2), Ruf (6), Samar (2, 11 Assists), Olinde (4), Koumadje (21, 7 Rebounds), Thiemann (2), Bean (15/3, 7 Rebounds).