4. Mai 2023 - Der Endspurt in der easyCredit BBL-Hauptrunde ist spannend wie schon lange nicht mehr. Zum jetzigen Zeitpunkt kämpfen sechs Mannschaften um die letzten beiden Playoff-Plätze: ratiopharm ulm, die NINERS Chemnitz, die Rostock Seawolves, die Würzburg Basekts, Brose Bamberg und die MLP Academics Heidelberg. Bei diesem engen Rennen ist es umso bemerkenswerter, dass die BG Göttingen sich schon für die Meisterschaftsrunde qualifiziert hat. Auch am Tabellenende kann noch Einiges passieren. Vier Teams (Frankfurt, Braunschweig, Weißenfels, Crailsheim) befinden sich in Abstiegsgefahr – eines von ihnen wird medi bayreuth in die zweite Liga folgen. So könnte es am Sonntag, 7. Mai, (15 Uhr, Sparkassen-Arena, live bei MagentaSport) für die FRAPORT SKYLINERS bei den Veilchen noch um den Ligaverbleib gehen – abhängig davon, was am 33. Spieltag, der am heutigen Donnerstag und morgigen Freitag ausgespielt wird, passiert. Die Partie wird präsentiert vom ASC 46. Gemeinsam. In Bewegung! Tickets für das Duell mit den hessischen Fan-Freunden gibt es noch bei den bekannten Kartenvorverkaufsstellen, hier im Online-Ticketshop sowie am Sonntag ab 13:30 Uhr an der Arena-Kasse.
Die Göttinger können sich den 33. Spieltag gelassen anschauen – sie haben ihre Partie gegen die Hamburg Towers bereits im April absolviert. Momentan hat die BG zudem ihre eigene Endplatzierung nicht in der eigenen Hand, da Ludwigsburg und Ulm auch noch 19 Siege erreichen können und Dreiervergleiche möglich sind. Sicher ist, dass die Veilchen Fünfter oder Sechster werden. Die direkten Vergleiche mit Oldenburg (sicher Vierter) und Ludwigsburg haben die Göttinger verloren, den mit Ulm gewonnen. Bei einem Dreiervergleich mit Oldenburg und Ludwigsburg würde die BG Fünfter werden; Ludwigsburg Sechster. Bei einem Dreiervergleich mit Ludwigsburg und Ulm, wären die Veilchen Sechster, Ulm Fünfter und Ludwigsburg Siebter. Somit steht auch schon fest, dass die Veilchen im Playoff-Viertelfinale entweder auf den FC Bayern München (sicher Dritter) oder Oldenburg treffen.
Die Moors-Truppe möchte aber in jedem Fall mit einem positiven Gefühl in easyCredit BBL-Playoffs starten und gegen die Frankfurter gewinnen. „Wir hatten jetzt endlich einmal wieder zwei, drei Tage Zeit zwischen zwei Spielen, konnten etwas regenerieren und im Training daran arbeiten, Kleinigkeiten zu verbessern“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. Nach den anstrengenden Wochen geht es für die Veilchen in erster Linie darum, mental und physisch wieder frisch zu werden. „Gegen Bonn hat man gemerkt, dass wir einfach nicht mehr in der Lage waren, mit derselben Aggressivität zu spielen wie gegen Würzburg und München“, so Foucart.
Auch wenn die Frankfurter momentan um den Ligaverbleib kämpfen, wird die BG das Team von SKYLINERS-Headcoach Klaus Perwas nicht unterschätzen. „In der easyCredit BBL gibt es keine leichten Spiele“, sagt BG-Rekordspieler Mathis Mönninghoff vor der Partie. Im Hinspiel bekamen die Göttinger dies zu spüren und verloren 75:78. „Das war eine unserer schlechtesten Saisonleistungen, ohne Aggressivität in der Offensive und mit großen Problemen, das Eins-gegen-eins zu verteidigen“, erinnert sich Foucart. Joshua Obiesie (17 Punkte), Laurynas Beliauskas (15) und der damals gerade nachverpflichtete Isaiah Washington (14) taten der BG weh.
Inzwischen hat sich der Frankfurter Kader noch weiter verändert. Der vor der Saison erst verpflichtete Headcoach Geert Hammink wurde freigestellt – für ihn übernahm sein Assistent Perwas. Der wird nun von einem Göttinger assistiert: Sepehr Tarrah wuchs in der Leinestadt auf, ging für die Göttinger Nachwuchsteams auf Korbjagd und begann seine Trainerlaufbahn bei der BG. Der 28-Jährige coachte das Göttinger NBBL-Team, wechselte 2017 nach Würzburg und im Sommer 2019 nach Frankfurt.
Zum Ende der Wechselfrist landeten die Hessen einen Transfercoup: Sie holten Aufbauspieler Jordan Theodore zurück, der in der Saison 2015/16 die Frankfurter zum Gewinn des FIBA Europe Cups führte. In seinem ersten Spiel nach der Rückkehr war der US-Guard mit 26 Punkten maßgeblich am 99:77-Erfolg über die Rostock Seawolves beteiligt und führte die Frankfurter mit 28 Punkten zum wichtigen 86:77-Sieg gegen die Würzburg Baskets. Im Schnitt kommt der 33-Jährige auf 15,8 Punkte und 5,2 Assists pro Spiel. „Theodore bringt seine ganze Erfahrung mit und verleiht dem Team mehr Stabilität“, sagt Foucart. „Er organisiert und kontrollierte das Spiel und führt die Mannschaft an.“
Zum letzten Mal bei den Frankfurtern dabei sein wird Quantez Robertson. Der 38-Jährige hat sein sofortiges Karriereende angekündigt und hat somit in Göttingen seinen letzten Auftritt. Allerdings nicht auf dem Parkett, da der 479-malige easyCredit BBL-Spieler an einer Fußverletzung laboriert, die einen Einsatz verhindert. „Ich kann mich an unzählige Duelle mit Tez erinnern, der von Beginn an meiner Karriere schon da war“, sagt Mönninghoff. „Es ist beeindruckend, was er erreicht hat. Ich freue mich für ihn, dass er so eine tolle Karriere hatte.“