18. Januar 2024 - Im Kampf um den Ligaverbleib trifft die BG Göttingen an diesem Wochenende auf einen Tabellennachbarn. Die Tigers Tübingen belegen den 15. Tabellenplatz und haben einen Sieg (4), aber auch eine Niederlage (12) mehr auf dem Konto als die Südniedersachsen. Das Team von BG-Headcoach Olivier Foucart tritt am Sonntag, 21. Januar, ab 15:30 Uhr zum Abschluss der easyCredit BBL-Rückrunde beim Aufsteiger aus Baden-Württemberg an (Paul Horn-Arena, live bei Dyn). „Tübingen spielt mit viel Herz und lässt immer alles auf dem Parkett“, sagt BG-Assistenztrainer Kenneth Desloovere. „Sie wissen, dass sie fehlende Qualität durch Kampfgeist ausgleichen müssen.“
Die Göttinger werden in Tübingen zum ersten Mal mit ihrem neuen Aufbauspieler David DeJulius antreten. „David hat sich im Training schon sehr gut präsentiert – das Tempo ist höher, der Ball wird mehr bewegt, und er kontrolliert das Team“, sagt Desloovere. Fehlen wird hingegen weiterhin Harper Kamp (Knieverletzung). Ob und wenn ja, wie lange der lettische Center Karlis Silins nach seinem disqualifizierenden Foul am vergangenen Wochenende in Oldenburg von der Liga-Spielleitung gesperrt wird, stand am Donnerstagnachmittag noch nicht fest. Ein Ausfall ihres Topscorers und Toprebounders (14,7 Punkte/5,5 Rebounds) würde für die BG schwer zu kompensieren sein.
Die Tübinger waren von 2004 bis 2018 durchgängig in der ersten Liga vertreten. Nach dem Abstieg und fünf Jahren in der 2. Basketball-Bundesliga nahmen die Tübinger ihr Aufstiegsrecht im vergangenen Sommer wahr, nachdem sie ein Jahr zuvor aus wirtschaftlichen Gründen noch auf den Aufstieg verzichtet hatten. Ebenso wie die BG mit einem der kleinsten Spieleretats ausgestattet läuft es für Tigers-Headcoach Danny Jansson und sein Team alles andere als schlecht. In Jhivvan Jackson steht der Liga-Topscorer in den Reihen der Tübinger. Der puerto-ricanische Aufbauspieler mit panamaischem Pass erzielt im Schnitt 20,1 Punkte pro Partie und trifft rund 41 Prozent seiner Dreier-Versuche. „Wir müssen ihn von Beginn an attackieren und dürfen ihm kein Selbstvertrauen geben“, so Desloovere. „Sonst wird er aus allen Lagen treffen.“
Zweistellig punkten zudem US-Forward Jimmy Boeheim (14,7), der deutsche Forward Mateo Seric (14,2) sowie der Anfang Dezember nachverpflichtete Forward Georgios Kalaitzakis (11,3). Der Grieche ist auch beste Tübinger Rebounder (5,3) gefolgt von Kriss Helmanis (4,6) und Seric (4,5). Die meisten Assists gibt Jackson (4,3). Veilchen-Guard Zach Ensminger kennt Helmanis aus frühen Kindheitstagen. Zachs Vater Chris Ensminger und Kriss‘ Vater Uvis Helmanis spielten von 2002 bis 2006 gemeinsam für die Bamberger Basketballer und gewann 2005 zum ersten Mal die Meisterschaft.
Am vergangenen Wochenende mussten sich die dezimierten Tübinger deutlich 78:114 dem SYNTAINIC MBC geschlagen geben. Kalaitzakis fehlte aufgrund einer Handverletzung, könnte aber nach Klubangaben am Sonntag wieder mitwirken. Längerfristig fallen bei den Tigers immer noch Forward Kaodirichi Akobundu-Ehiogu (Hand-OP) und Aufbauspieler Aatu Kivimäki (Riss der Plantarfaszie) aus. Kivimäki-Ersatz Javon Masters verlängerte seinen Kurzzeit-Vertrag nicht und wechselte unter der Woche zum französischen Zweitligisten Elan Béarnais Pau Lacq Orthez.
Offensichtlich ist, dass die Göttinger weiterhin an der Verbesserung ihrer Defense arbeiten müssen. „Wir haben immer noch zu lange Phasen, in den wir nicht fokussiert sind und dann schnell hoch in Rückstand geraten. Gute Teams können so einen Vorsprung dann verwalten, sodass wir keine Chance mehr haben, das Spiel zu drehen“, sagt Desloovere. „In Oldenburg haben wir in der zweiten Hälfte besser verteidigt, aber unsere Transition nicht effizient genug genutzt.“