Veilchen-Kräfte reichen nicht für Überraschung

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Ian Hummer (Mitte) und die Veilchen hielten in Berlin lange mit, mussten sich am Ende aber deutlich geschlagen geben. Bild: Camera4

Die BG Göttingen den Favoriten ALBA BERLIN zum Wanken gebracht, gefallen ist er aber nicht. Die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers verlor am Samstagabend beim Hauptstadt-Klub 66:84 (40:42). Vor 10.841 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena zeigten die Veilchen keine Angst vorm deutschen Pokalsieger und dominierten den ersten Abschnitt. Eine Schwächephase Mitte des zweiten Viertels nutzten die Hausherren, um das Spiel zu drehen und in Führung zu gehen. Die Gäste aus Südniedersachsen kämpften sich auch nach zweistelligem Rückstand wieder heran und blieben bis zur 36. Minute in der Partie. Dann verließen die Göttinger gegen das tief besetzte Berliner Team die Kräfte, so dass das Duell am Ende deutlicher verloren ging, als der Spielverlauf war. Bester Veilchen-Werfer war Harper Kamp mit 13 Punkten. Für Berlin traf Elmedin Kikanovic am häufigsten (20).

Die Veilchen starteten konzentriert in die Begegnung und präsentierten sich auf Augenhöhe mit dem hohen Favoriten. Nachdem Will Cherry ALBA erstmals in der Partie durch einen Dreier in Front gebracht hatte, glich Khalid El-Amin zum 6:6 aus (3.). Die Roijakkers-Truppe ließ sich von der intensiven Verteidigung der Berliner nicht beeindrucken und fand immer wieder Wege zu punkten. Kamp holte die Veilchen-Führung von der Freiwurflinie zurück und baute diese auf 12:9 aus (7.). Kurz darauf setzte Dominik Spohr von außen zum 15:9 nach und zwang Berlins Headcoach Sasa Obradovic zu seiner ersten Auszeit. Weil die Göttinger Berlin zu schwierigen Würfen zwangen, schafften es die Gäste aus Südniedersachsen weiter davonzuziehen. Mathis Mönninghoff und David Godbold besorgten das 20:12 (9.). In die Viertelpause gingen die Veilchen mit einem Sechs-Punkte-Vorsprung (20:14).

Auch im zweiten Abschnitt zeigte die BG eine gute Teamleistung. Mönninghoff und Spohr erhöhten die Führung auf 25:16, Ian Hummer und Kamp hielten sie bei neun Punkten (29:20/14.). Mitte des Viertels ließen die Göttinger dann ein wenig nach, was der deutsche Pokalsieger sofort ausnutzte. Stück für Stück kamen die Berliner heran. ALBA-Neuzugang Brandon Ashley erzielte mit seinen ersten Punkten die erste Führung für die Gastgeber seit der 6. Minute (35:36/18.). Zwar konterte Spohr sofort von jenseits der 6,75-Meter-Marke zum 38:36, doch in die Halbzeitpause ging es für die BG mit einem 40:42-Rückstand.

Nach dem Seitenwechsel war bei den Gästen aus der Leinestadt der Spielfluss weg. Nur zwei Punkte gelangen dem Team um BG-Kapitän David Godbold in den ersten vier Minuten, während ALBA auf 42:52 wegzog (24.). Nach Roijakkers’ Auszeit hielt Robert Kulawick die Veilchen durch seinen Dreier zum 45:52 im Spiel, doch Berlins intensive Verteidigung zeigte Wirkung bei den Göttingern, deren Kräfte sichtbar schwanden. Trotzdem blieben die Veilchen dran: Spohr traf wieder von außen zum 52:59 (28.). Vor dem Schlussviertel blieb der Göttinger Rückstand einstellig (57:66).

Gleich zu Beginn des letzten Abschnitts verkürzte Hummer durch ein Drei-Punkte-Spiel (Korberfolg plus Freiwurf) auf 60:66. Zwar zog ALBA kur darauf wieder auf 62:72 davon (34.), aber die Göttinger kämpften. Kamp traf in der 36. Minute zum 66:73, so dass Obradovic erneut durch eine Auszeit reagierte. Dies zeigte Wirkung, denn was die Veilchen auch versuchten, der Ball wollte einfach nicht mehr in den Korb. Auch die Verteidigung ließ nun bei den immer müder werdenden BG-Spielern nach, so dass Berlin am Ende deutlich gewann.

Stimmen zum Spiel:

Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen):
„Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert und waren bis zur 35. Minute dran. Dann ist uns die Luft ausgegangen. ALBA hat uns schließlich an den Brettern geschlagen, und wir haben zu viele Fehler gemacht. Wenn man bei einem Topteam gewinnen will, darf man sich nicht viele Fehler erlauben. Viele davon hat ALBA aber natürlich auch mit seiner starken physischen Spielweise erzwungen. Unter dem Strich bin ich trotzdem zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft.“

Sasa Obradovic (Headcoach ALBA BERLIN):
„Wir haben eine harte Woche mit dem Eurocup-Aus in München hinter uns, und es war sehr wichtig für uns, heute zu gewinnen und eine gute Stimmung und Grundlage für die nächsten Wochen zu schaffen. Ohne den gesperrten Milosavljevic und mit Ashley, der nur zwei echte Trainingseinheiten absolvierten konnte, waren die Voraussetzungen nicht einfach, aber insgesamt haben wir ein gutes Spiel gemacht. Ashley hatte einen guten Einstand und hat gezeigt, dass er in der kurzen Zeit schon viel gelernt hat.“

ALBA BERLIN – BG Göttingen 84:66 (42:40)

Die Viertel im Überblick: 14:20, 28:20, 24:17, 18:9

Zuschauer: 10.841

BG Göttingen:
Kulawick (5 Punkte/1 Dreier), Everett, Spohr (11/3), Onwuegbuzie, Schwarz, Godbold (8/2, 6 Rebounds, 3 Assists), Mönninghoff (7/1), Kamp (13), Hummer (12, 6 Rebounds), Boykin, El-Amin (10).

ALBA BERLIN:
King (8 Punkte), Akpinar, Kikanovic (20), Loncar (10/1 Dreier), Vargas (7/1), Liyanage, Wohlfahrt-Bottermann (1), Hundt (n.e.), Cherry (14/4, 6 Assists), Taylor (16/3, 6 Assists), Ashley (8, 11 Rebounds), Glöckner (n.e.).

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