22. Oktober 2023 – Die BG Göttingen hat in der easyCredit BBL ihre erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart verlor am Sonntagnachmittag bei den NINERS Chemnitz 63:77 (28:37). Vor 4.276 Zuschauern in der Messe Chemnitz erwischten die Göttinger einen rabenschwarzen Tag von der Drei-Punkte-Linie (nur drei Dreier), hielten die Partie aber dank ihres Kampfgeistes bis zum Ende des dritten Abschnitts offen. Schlussendlich setzten sich die defensivstarken Hausherren durch, die der BG mit ihrer intensiven Verteidigung die Kräfte raubten. Bester Veilchen-Werfer war Deondre Burns mit 13 Punkten. Für Chemnitz traf Jonas Richter am häufigsten (17 Zähler).
Die Veilchen, bei denen Harper Kamp (Knie) nicht mitwirken konnte, taten sich zu Beginn der Partie schwer gegen die Ganzfeld-Verteidigung der Hausherren. Allerdings waren auch die Gäste aus Südniedersachsen in der Defensive da, sodass beide Mannschaften sich die Punkte hart erarbeiten mussten. Nachdem Jeff Garrett Chemnitz 6:9 in Front gebracht hatte, ließ die BG einen Lauf zum 11:9 folgen (7.). Das Duell war zunächst von vielen Fouls und Freiwürfen geprägt, sodass sich kein Spielfluss entwickelte. Die Göttinger verpassten es, die Führung auszubauen – im Gegenzug lief Kevin Yebo bei den NINERS heiß und erzielte acht Punkte in Folge zum 13:17 (9.). Die Gäste konterten zum 17:17, aber Wes van Beck traf zum Viertelende einen Dreier zum 17:20.
Auch im zweiten Abschnitt fanden die Göttinger nur selten Lösungen gegen die starke Chemnitzer Verteidigung. Die ersten BG-Punkte erzielte Zach Ensminger erst nach fast zwei Minuten von der Freiwurflinie zum 19:25 (12.). Aber die NINERS erarbeiteten sich leichte Vorteile und erhöhten ihren Vorsprung angeführt von Yebo wieder auf 23:31 (16.). Nach Foucarts zweiter Auszeit fingen sich die Gäste, verteidigten wachsamer und verkürzten auf 28:31 (18.). Daraufhin nahm NINERS-Headcoach Rodrigo Pastore seine zweite Auszeit, die ebenfalls wirkte. Zudem bekamen die Veilchen Foulprobleme. Bodie Hume beging sein viertes, Burns saß bereits mit drei Fouls auf der Bank. So zogen die Chemnitzer bis zur Halbzeitpause auf 28:37 davon.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Veilchen mit viel Energie aus der Kabine. Karlis Silins schloss den 6:0-Lauf zum 34:37 ab und zwang Pastore zu einer schnellen Auszeit (22.). Im Anschluss fing sich sein Team, machte es den Göttingern in der Offensive wieder deutlich schwerer und baute seinen Vorsprung wieder etwas aus (35:43/24.). Aber angeführt von Fedor Zugic kämpfte sich die Foucart-Truppe zu Punkten und arbeitete sich auf 42:43 heran (27.). Doch die Sachsen passten ihre Verteidigung an. Bei den Göttingern wollte weiterhin kein Wurf von jenseits der 6,75-Meter-Linie fallen, sodass Chemnitz in Führung blieb. Die Veilchen entschieden den Abschnitt dennoch knapp für sich und gingen mit einem 47:55-Rückstand in den Schlussabschnitt.
Im letzten Viertel ließen bei der BG die Kräfte gegen die zermürbende Chemnitzer Verteidigung deutlich nach. Die Gäste kamen oft einen Schritt zu spät und ihre Würfe waren zu kurz. Auf der anderen Seite fiel den NINERS nun alles etwas leichter, sodass sie ihren Vorsprung Stück für Stück vergrößerten (52:73/36.). Kurz darauf fiel dann der erste Veilchen-Dreier: Grant Anticevich traf zum 55:73 (36.). Die Göttinger warfen noch einmal alles nach vorne, konnten mit dem zweiten und dritten Dreier von Mathis Mönninghoff und Umoja Gibson aber nur noch Ergebniskosmetik betreiben.
Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „Das war ein verdienter Sieg für Chemnitz. Im ersten Viertel konnten wir es noch eng gestalten, aber danach spielten die NINERS physischer, aggressiver und einfach besser als wir. Offensiv lief heute bei uns wenig zusammen. Wir waren zu statisch, bewegten den Ball nicht gut, verteilten lediglich zehn Assists und haben wirklich schlecht getroffen. Nur zwölf Prozent von der Dreier- und 61 Prozent von der Freiwurflinie sind eine zu große Hypothek.“
Rodrigo Pastore (Headcoach NINERS Chemnitz): „Wir mussten heute neben Dominic Lockhart auch auf Kaza Kajami-Keane verzichten und in der zweiten Hälfte ohne Kevin Yebo auskommen, der bis dahin unser bester Spieler war. Eine riesige Herausforderung und ich bin stolz darauf, wie meine Jungs das angenommen haben. Keine Ausreden, Next-Man-Up-Mentalität und bedingungsloser Einsatz. Auch ist es toll zu sehen, dass wir Wege finden, wenn mal von außen nichts fällt. Normalerweise treffen wir 40 Prozent von der Dreierline, heute waren es nur 21 und wir konnten dennoch gewinnen. Das ist alles andere als selbstverständlich und spricht für die Moral des Teams. Besonders stark agierten heute unsere großen Spieler in Brettnähe. Jonas Richter, Kevin Yebo und Jeff Garrett versenkten 14 ihrer 17 Zweierversuche und griffen sich zudem 24 Rebounds. Ein ganz wichtiger Schlüssel zum Sieg.“
NINERS Chemnitz – BG Göttingen 77:63 (37:28)
Die Viertel im Überblick: 20:17, 17:11, 18:19, 22:16
Zuschauer: 4.276
BG Göttingen: Burns (13 Punkte, 5 Assists), Ensminger (7), Gibson (3/1 Dreier), Rich (5), Hemschemeier (n.e.), Anticevich (6/1, 10 Rebounds), Hume (4), Hartwich (2), Mönninghoff (3/1), Zugic (12), Silins (8).
NINERS Chemnitz: Gregori, Uguak (9 Punkte/1 Dreier), Garrett (14, 10 Rebounds), van Beck (12/3, 8 Assists), Richter (17/1), Lansdowne (5/1), Bailey (2), Ongwae (2), Koppke, Yebo (16/1).