16. Mai 2023 - Die BG Göttingen ist mit einer Niederlage ins Viertelfinale der easyCredit BBL-Playoffs gestartet. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors verlor am Dienstagabend beim FC Bayern München 67:87 (36:44). Vor 6.059 Zuschauern im Münchener Audi Dome hielten die Gäste aus Südniedersachsen nur phasenweise mit dem Favoriten mit. Unter den Körben waren die Göttinger gegen die physischen Hausherren deutlich unterlegen und trafen zudem ihre gut herausgespielten Würfe zu selten. Gegen die intensive Münchener Verteidigung fanden die Veilchen kaum Lösungen. Bester BG-Werfer war Mark Smith mit 16 Punkten. Für München traf Nick Weiler-Babb am häufigsten (15 Zähler). Das zweite Duell der Serie wird am kommenden Donnerstag, 18. Mai, ab 18 Uhr im Münchener Audi Dome ausgetragen.
Die Veilchen, bei denen Peter Hemschemeier (Rücken), Max Besselink (Knie), Rob Edwards (nicht fit) und Max Wüllner (krank) fehlten, mussten sich jeden Punkt hart erarbeiten. Den ersten Korb aus dem Feld erzielte Till Pape von außen zum 6:11 – zuvor waren die Gäste nur durch Freiwürfe zu Punkten gekommen. Mit viel Einsatz hielten die Göttinger dann mit dem Favoriten mit und kamen auf 9:11 heran (6.). Im Anschluss hatten sie sogar die Chance zum Ausgleich, vergaben diese aber. Im Gegenzug baute Cassius Winston die Münchener Führung per Dreier wieder aus, doch Smith konterte ebenfalls von außen zum 12:14 (7.). Danach geriet die BG-Offensive wieder etwas ins Stocken, sodass die Moors-Truppe das Viertel mit einem 14:21-Rückstand abschloss.
Im zweiten Abschnitt brachten Smith und Pape die Südniedersachsen schnell auf 19:21 heran. Danach überprüften die Schiedsrichter ein Foul von Ognjen Jaramaz an Smith im Instant Replay und stuften es auf ein disqualifizierendes Foul hoch, sodass der Guard nicht mehr mitwirken durfte. Smith glich die Partie mit zwei Freiwürfen zum 21:21 aus (12.). Der FC Bayern wirkte aber wenig beeindruckt und zog schnell wieder auf 23:30 davon (14.). Rayshaun Hammonds, der die gesamte Partie mit Foulproblemen zu kämpfen hatte, hielt die Veilchen durch seinen Dreier zum 26:30 im Spiel. Nach Smiths Punkten zum 28:32 nahm FC-Bayern-Headcoach Andrea Trinchieri seine erste Auszeit. Aber die Göttinger blieben hartnäckig. Auf einen Dreier von Niels Giffey antwortete Smith von außen zum 31:35. Crandall und Pape sorgten dafür, dass der Abstand gleichblieb (35:39/18.). Bis zur Halbzeitpause gelang den Göttingern dann aber nur noch ein Punkt durch einen Freiwurf von Harald Frey nach einem technischen Foul von Corey Walden (Flopping), sodass die Münchener ihren Vorsprung wieder vergrößerten (36:44).
Nach dem Seitenwechsel spielten die süddeutschen Gastgeber weiter ihre Stärken aus. Erst nach mehr als drei Minuten erzielte Frey die ersten Veilchen-Punkte des Abschnitts zum 38:50 (24.). Crandall legte zum 40:50 nach, doch nach zwei Dreiern von Weiler-Babb und Niklas Wimberg zum 40:56 unterbrach Moors den Münchener Lauf durch eine Auszeit (25.). Durch einen 6:0-Lauf verkürzten die Göttinger auf 46:59, aber der FC Bayern behielt die Partie unter Kontrolle und ging mit einem 16-Punkte-Vorsprung ins Schlussviertel (50:66).
Durch einen 0:7-Lauf zum 52:73 stellten die Hausherren im letzten Abschnitt schnell klar, dass sie dieses Spiel nicht verlieren wollten. Aber die BG, die insgesamt keine schlechte Leistung zeigte, gab sich nicht auf und kämpfte. Einen 7:0-Lauf schloss Pape zum 61:75 ab (36.). Aber im Gegensatz zu den Göttingern, die nur 26 Prozent ihrer Dreier trafen, verwandelten die Münchener 48 Prozent ihrer Dreier-Versuche. Winston und Isaac Bonga sorgten wieder für den 20-Punkte-Rückstand, bei dem es dann bis zum Spielende auch blieb.
Stimmen zum Spiel
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Es war ein verdienter Sieg der Münchener. Ich muss meinen Spielern Respekt zollen, sie haben mit der richtigen Intensität gespielt. Aber natürlich ist unsere Rotation limitiert. Wir müssen München die Punkte aus zweiten Chancen wegnehmen – das waren elf Punkte. Dann haben wir drei, vier Situationen, wo wir 22 Sekunden gut verteidigen und dann jemanden vergessen. Wenn wir mit dieser Mannschaft ein besseres Resultat bekommen und konkurrenzfähiger sein wollen, dann müssen alle diese Dinge perfekt für uns laufen. Wir brauchen außerdem mehr als nur einen Spieler in der Offensive. Das war heute nicht genug.“
Andrea Trinchieri (Headcoach FC Bayern München): „Das ist ein Sieg, es steht 1:0. Es war sehr wichtig für uns, gut in die Serie zu starten. Nun beginnen wir bei Null im nächsten Spiel binnen 44 Stunden. Wir müssen wieder fokussiert sein und uns reinhängen. Ein paar Kleinigkeiten haben mir nicht gefallen, aber als Team haben wir gut funktioniert. Manchmal haben wir nicht gut kommuniziert, aber das Energielevel, das Rebounding und das Teilen des Balles war sehr wichtig. Unser Ziel war heute, die wohl 57. unterschiedlichste Teamchemie dieser Saison zu finden, zu versuchen, guten Teambasketball zu spielen und den ersten Schritt zu machen. Unsere Einstellung war sehr gut, wir haben sehr gut die Bretter kontrolliert, die 38 zu 26 Rebounds waren sehr wichtig. Wir hatten einen guten Beitrag von unseren Großen, sie haben uns gute Screens und Offense gegeben. In der Defense haben wir ihre Guards kontrolliert, Smith war nur in der ersten Halbzeit ein Faktor.“
FC Bayern München – BG Göttingen 87:67 (44:36)
Die Viertel im Überblick: 21:14, 23:22, 22:14, 21:14
Zuschauer: 6.059
BG Göttingen: Hammonds (13 Punkte/1 Dreier), Frey (7), Crandall (12, 5 Rebounds, 6 Assists), Boakye (n.e.), Smith (16/4, 5 Rebounds), Ani (n.e.), Mönninghoff, Kamp (5), Pape (11/1, 5 Rebounds), Bess (3), Giotis (n.e.).
FC Bayern München: Weiler-Babb (15 Punkte/3 Dreier), Walden (8), Seeley (n.e.), Winston (13/2), Giffey (10/2), Bonga (10/2), Jaramaz, Obst (6, 5 Assists), Wimberg (3/1), Harris (2), Gillespie (8), Cheatham (12/1, 9 Rebounds).
