Veilchen verlieren gegen Heidelberg

Collin Welp (links) war gegen Heidelberg um Topscorer Ryan Mikesell (rechts) effizientester Veilchen-Spieler. Bild: Swen Pörftner

9. November 2024 – Die BG Göttingen wartet in der easyCredit BBL weiter auf ihren ersten Saisonsieg. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart verlor gegen die MLP Academics Heidelberg 73:95 (37:41). Vor 3.113 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena spielte die südniedersächsischen Gastgeber drei Viertel mit dem Favoriten auf Augenhöhe. Erst im letzten Abschnitt mussten die Veilchen gegen den tiefer besetzten Kontrahenten abreißen lassen und schafften es nicht mehr, die Partie eng zu halten. Bester BG-Werfer war Deion Hammond mit 14 Punkten. Bei Heidelberg war Ryan Mikesell der überragende Akteur (30 Zähler). Das komplette Spiel und die Highlights gibt es hier auf Abruf bei Dyn.

Die Veilchen und die süddeutschen Gäste lieferten sich über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. Jimmy Boeheim erzielte die ersten BG-Zähler – Mikesell konterte von außen zum 2:3 (2.). Die Heidelberger erarbeiteten sich dann leichte Vorteile, weil sie treffsicher von außen blieben. Damariae Horne versenkte den dritten Academics-Dreier in Folge zum 7:11 (4.). Doch die Göttinger holten sich Selbstvertrauen in der Verteidigung – Collin Welp brachte die Hausherren durch einen Dreier wieder in Front (12:11/6.). Die Führung wechselte nun hin und her. Auf einen Dreier von Hammond zum 17:15 antworteten die Kurpfälzer mit einem 0:5-Lauf zum 17:20 (9.). Aber die Gastgeber fingen sich und glichen durch zwei Freiwürfe von Janis Jünemann zum 20:20. Den Schlusspunkt setzte Heidelbergs Michael Weathers von außen zum 20:23.

In den zweiten Abschnitt starteten die Gäste deutlich besser als die BG. Angeführt von Paul Zipser baute das Team von Academics-Headcoach Danny Jansson seine Führung schnell auf 20:30 aus (13.). Foucarts Auszeit wirkte, sodass sich sein Team stabilisierte. Zach Ensminger und Welp verkürzten auf 27:32 – Hammond legte kurz darauf zum 32:35 nach (18.). Doch näher ließen die Heidelberger die Veilchen zunächst nicht herankommen (32.39/19.). Die Göttinger blieben aber kämpferisch: Hammond schloss einen 5:0-Lauf mit einem Drei-Punkte-Spiel zum 37:39 ab (20.). Doch erneut waren es die Kurpfälzer, die den letzten Wurf vor der Pause zum 37:41 versenkten.

Nach dem Seitenwechsel zogen die Heidelberger erneut etwas davon (37:45/22.). Aber die Hausherren fanden auch dieses Mal einen Weg, in der Partie zu bleiben. Mit sechs Punkten in Folge glich Boeheim zum 47:47 aus (24.). Kurz darauf hatten die Veilchen sogar die Chance in Front zu gehen, vergaben diese aber. Im Gegenzug fingen sich die Gäste und verschafften sich wieder etwas Luft (47:52/26.). Die BG blieb danach in Schlagdistanz (51:54/26.), doch die Academics hatten immer eine Antwort und vergrößerten ihren Vorsprung (51:60/29.). Dieses Mal setzten die Göttinger den Schlusspunkt des Abschnitts – Welp traf zum 55:62 (30.).

Im letzten Viertel mühten sich die Gastgeber im Angriff, aber der Korb schien wie vernagelt. Außerdem schafften es die Veilchen nicht, die Kreise von Heidelbergs Topscorer Mikesell, der auch in der Verteidigung gegen Kostja Mushidi Akzente setzte, einzuschränken. Bis Mitte des Abschnitts gelangen der BG nur zwei Zähler, während die Kurpfälzer auf 57:77 davonzogen (34.). Nach Holders Dreier zum 60:77 bäumten sich die Göttinger noch einmal auf und verkürzten durch ein Drei-Punkte-Spiel von Jünemann 65:79 (36.). Jansson hatte nun aber das richtige Rezept gefunden, sodass sein Sieg nicht mehr in Gefahr geriet.

Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „Es war ein verdienter Sieg von Heidelberg. Wenn ich auf das Spiel gucke, dann sehe ich, dass es in vielen Spielen dieselbe Geschichte ist. Es scheint, dass wir Schwierigkeiten haben mit dem Druck umzugehen. Wenn wir gegen Bayern München spielen, haben wir keinen Druck und spielen gut. Wir spielen zu Hause gegen Würzburg, ein Champions League-Team, und wir spielen gut. Letzte Woche gegen Chemnitz, ein sehr gutes Team, spielen wir auch sehr gut. Und dann heute, in einem Spiel, in dem wir mehr Druck haben, weil wir eine Chance haben zu gewinnen, spielen wir schlecht. Ein 19-Jähriger war heute unser bester Spieler auf dem Parkett. Wir müssen schnell herausfinden, wie wir dieses Problem lösen können. Wir können sehr gut spielen, aber davon sehe ich nicht genug.“

Danny Jansson (Headcoach MLP Academics Heidelberg): „Aus unserer Sicht hatte das Spiel heute viele Aufs und Abs. Unser Start war unkonzentriert. Wir hatten eine gute Phase von vier bis fünf Minuten, in denen ich sieben Stopps hintereinander mit anschließendem Fastbreak gezählt habe. Aber dann haben wir wieder eine Phase, in der wir den Ball einfach wegwerfen, und dumme Fehler machen. Meinen Respekt an Göttingen, sie haben aus unseren dummen Fehlern Kapital geschlagen und sind immer an uns drangeblieben. Wir waren nicht in der Lage uns abzusetzen, sogar in der Phase nicht, in der uns viele Stopps gelungen sind. Im vierten Viertel haben wir dann mehr Energie gefunden, weil wir tiefer besetzt sind und rotiert haben. Normalerweise mag ich es nicht über einzelne Spieler zu sprechen, weil wir alles gemeinsam machen, aber Ryan Mikesell war heute ganz gut. Besonders in den Phasen, in denen vieles nicht geklappt hat, wie zum Beispiel in der ersten Halbzeit, hat er immer einen Weg gefunden, uns im Spiel zu halten.“

BG Göttingen – MLP Academics Heidelberg 73:95 (37:41)
Die Viertel im Überblick: 20:23, 17:18, 18:21, 18:33
Zuschauer: 3.113
BG Göttingen: Boeheim (12 Punkte), Ensminger (9/1 Dreier), Wiggins (6, 9 Rebounds), Hammond (14/3), Godfrey (2), Ververs (3 Assists), Holder (7/1, 3 Assists), Schultz, Jünemann (9), Möller (n.e.), Mushidi (2), Welp (12/1).
MLP Academics Heidelberg: Horne (9 Punkte/1 Dreier), Würzner (n.e.), O'Brien, Zipser (7/1), Ersek (8/1), Osunniyi (5, 6 Rebounds), Barcello (13/1, 6 Assists), Keßen (2), Weathers (13/1), Seric (8/1), Mikesell (30/2).

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