13. Februar 2024 – Die BG Göttingen hat die Überraschung gegen den Favoriten verpasst. Die Mannschaft von BG-Headcoach Olivier Foucart verlor am Dienstagabend bei ALBA BERLIN 85:108 (44:55). Vor 5.643 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle hielten die Gäste aus Südniedersachsen phasenweise sehr gut mit dem qualitativ hochwertig besetzten EuroLeague-Teilnehmer mit und kämpften sich nach höheren Rückständen immer wieder zurück. Nach dem Seitenwechsel machten es die Göttinger den Hauptstädtern schwer und gingen in der 35. Minute sogar 80:79 in Führung. Doch ALBA wurde nicht nervös, spielte seine ganze Erfahrung aus und gewann am Ende verdient. Bester Veilchen-Werfer war Bodie Hume mit 17 Punkten. Für Berlin trafen Matteo Spagnolo und Gabriele Procida am häufigsten (je 16 Zähler).
Die Veilchen erwischten einen guten Start in die Partie und bewegten sich mit dem Favoriten auf Augenhöhe. Nach Grant Anticevichs Punkten zum 4:2 brachten Weltmeister Johannes Thiemann und Yanni Wetzell die Hausherren erstmals in Front (4:6/3.). Aber die Göttinger fanden in der Offensive gute Lösungen und hielten das Spiel ausgeglichen (8:8/4.). Auch nach dem ersten ALBA-Dreier von Malte Delow zum 8:11 ließ sich die BG nicht beeindrucken und blieb dran (12:13/6.). Doch dann vergaben die südniedersächsischen Gäste Chancen im Angriff, sodass die Berliner schnell umschalteten und ihren Vorsprung auf 12:20 ausbauten (7.). Nach Foucarts Auszeit fingen sich die Göttinger und verkürzten durch einen Dreier von Fedor Zugic auf 18:24 (8.). Der Montenegriner legte gleich von außen zum 21:24 nach, doch Jonas Mattisseck antwortete zum 21:27 (10.). Die BG-Offensive stockte dann wieder, was die Hauptstädter ausnutzten, um den Göttinger Rückstand zum Viertelende auf 21:29 anwachsen zu lassen.
Im zweiten Abschnitt machten die Gastgeber es den Südniedersachsen im Angriff schwerer. Zu selten erarbeiteten sich die Veilchen freie Würfe wie beim Dreier von Mathis Mönninghoff zum 24:31 oder beim Korbleger von Karlis Silins zum 26:36 (14.). In der Verteidigung schafften es die Gäste nicht, die Albatrosse entscheidend zu stören, sodass der Rückstand auf 26:41 anwuchs (14.). Die Göttinger hatte aber auch immer wieder gute Phasen, in denen sie mit dem Favoriten mithielten (30:41/15.). Mitte des Abschnitts hatte Berlins Khalifa Koumadje sich nicht unter Kontrolle und schlug mit der Faust nach Hume, der dem Schlag gerade noch ausweichen konnte. Der ALBA-Center wurde von den Schiedsrichtern daraufhin disqualifiziert – Hume verwandelte beide Freiwürfe zum 32:43 (15.). Aber die Hauptstädter hatten die Partie unter Kontrolle zogen wieder etwas davon (38:53/18.). Doch vor der Halbzeitpause verteidigten die Göttinger besser und nutzten Berlins Fehlwürfe, um schnell nach vorne zu spielen und auf 44:55 zu verkürzen.
Nach dem Seitenwechsel starteten die Gäste mit einem 5:0-Lauf zum 49:55 ins dritte Viertel und zwangen ALBA-Headcoach Israel Gonzalaz zu seiner ersten Auszeit (22.). Die Veilchen spielten mit mehr Intensität und arbeiteten gut beim Rebound. Mehr als drei Minuten gestattete die Foucart-Truppe den Berlinern keine Punkte und kämpfte sich auf 53:55 heran (23.). Die Albatrosse boten dann ihre stärkste Formation mit Sterling Brown und Thiemann auf und fingen sich so wieder (53:65/26.). Doch die BG hielt mit fünf Punkten in Folge von Osaro Rich zum 58:65 dagegen (26.). Zwar antworteten die Berliner zum 58:69, aber die Göttinger spielten mit Selbstvertrauen und arbeiteten sich vor dem Schlussabschnitt auf 67:73 heran.
Das letzte Viertel begann die BG so, wie sie das dritte beendet hatte: mit einem Gibson-Dreier zum 70:73 (31.). Der US-Guard drehte nur auf uns glich die Partie kurz darauf ebenfalls von jenseits der 6.75-Meter-Marke zum 77:77 aus (34.). Der BG-Wirbelwind hatte aber noch nicht genug und traf in der 35. Minute zur 80:79-Führung. Berlins Tim Schneider konterte von außen zum 80:82 – im Anschluss ließ sich Gibson von Mattisseck provozieren und bekam von den Schiedsrichtern ein unsportliches Foul verhängt. ALBA nutzte dies aus, um sich wieder einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten (80:86/35.). Die Göttinger verloren nun vollkommen den Faden, leisteten sich Ballverluste und vergaben ihre Würfe. Spagnolo schloss einen 0:13-Lauf zum 80:92 ab (37.). Auch Foucarts zweite Auszeit in diesem Abschnitt brachte das BG-Selbstverständnis nicht zurück. Der qualitative Unterschied und die größere Erfahrung der Berliner machten sich nun deutlich bemerkbar. Bis zum Ende der Partie gelangen den tapferen Veilchen nur noch fünf Zähler, während ALBA souverän spielte, davonzog und am Ende ungefährdet gewann.
Für die BG steht nun die Pokal-und Länderspielpause an. Weiter geht es am Mittwoch, 28. Februar, mit einem Auswärtsspiel beim FC Bayern München (20 Uhr, BMW Park, live bei Dyn). Das nächste Heimspiel wird am Sonntag, 3. März, gegen die MLP Academics Heidelberg (15:30 Uhr, Sparkassen-Arena, live bei Dyn) ausgetragen. Tickets gibt es hier im Online-Ticketshop, in der BG-Geschäftsstelle (Schützenplatz 2, Göttingen), an der Ticket-Hotline unter 01806-991170 (0,20 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus allen Netzen) sowie bei den bekannten Kartenvorverkaufsstellen.
Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „35 Minuten lang haben wir heute einen guten Job gemacht und gut mitgehalten. Teilweise haben wir richtig guten Basketball gespielt und den Ball gut laufen lassen. Die defensiven Fehler der Anfangsphase haben wir in der zweiten Halbzeit abgestellt, sind gut in unser Spiel gekommen und haben uns sogar die Führung erspielt. Anschließend sind die Emotionen aber etwas hochgekocht. Wir sind dadurch ein bisschen aus dem Rhythmus geraten, ALBA hat die Partie dagegen clever zu Ende gespielt.“
Israel Gonzalez (Headcoach ALBA BERLIN): „Glückwunsch an meine Spieler zum Sieg, aber das war heute ein seltsames Spiel mit vielen Ups and Downs. Diese Phasen der Unkonzentriertheit dürfen wir uns nicht immer wieder erlauben. Wir müssen stabiler werden und über 40 Minuten vollen Fokus an den Tag legen.“
ALBA BERLIN – BG Göttingen 108:85 (55:44)
Die Viertel im Überblick: 29:21, 26:23, 18:23, 35:18
Zuschauer: 5.643
BG Göttingen: Ensminger (2 Punkte), Gibson (15/5 Dreier, 9 Assists), Rich (7/1), DeJulius (6), Hemschemeier, Anticevich (6, 6 Rebounds), Hume (17/1), Hartwich (2), Wüllner (n.e.), Mönninghoff (3/1), Zugic (12/2), Silins (15/1).
ALBA BERLIN: Brown (10 Punkte/1 Dreier), Procida (16/2), Spagnolo (16/1, 6 Assists), Wetzell (5), Delow (13/1), Mattisseck (10/1), Schneider (9/1), Nikic (10, 7 Rebounds), Samar (2, 6 Assists), Koumadje, Thiemann (10), Bean (7/1).